Biologen und Meteorologen auf der ganzen Welt staunen: Schwere Regenfälle lassen die trockenste Wüste der Welt derzeit in üppiger Pracht erblühen: Die Atacama-Wüste im Norden Chiles hat einen mehrere Quadratkilometer großen violett leuchtenden Blumenteppich ausgerollt.
Am Höhepunkt blühen bei dem Phänomen mehr als 200 Pflanzenarten. Derzeit ist in der trockensten Wüste außerhalb der Polargebiete vor allem die Guanako-Pfote vertreten: eine leuchtend violette Blume, die so gut wie kein Wasser benötigt - auf einer Fläche von bis zu 400 Quadratkilometern.
Die Wissenschaft steht bei dem Phänomen vor einem Rätsel: Der Klimawandel wirft die Wüste aus dem Gleichgewicht. Vor zwei Jahren blühte die Wüste bereits im Juli. Das Wetterphänomen El Niño könnte dafür mitverantwortlich gewesen sein, mutmaßen Forscher.
Das veränderte Niederschlagsmuster in der Atacama könne auch längere Trockenperioden zur Folge haben, was fatal wäre. Denn mit den Pflanzen kehren jeweils auch zahlreiche Tiere in die Wüste zurück. Unter anderem das geschützte Guanako sei auf die nahrungsreiche Atacama-Blütezeit angewiesen.