Staatsanwalt ermittelt

"NAZ1" als Wunschkennzeichen – "Ist nur mein Spitzname"

In Oberösterreich sorgt (wieder einmal) ein Wunschkennzeichen für viel Ärger. Ein 69-Jähriger kurvt mit "Naz1" am Taferl herum. Nun wird ermittelt.
Oberösterreich Heute
23.04.2025, 05:00
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Einigen Verkehrsteilnehmern war das Kennzeichen auf dem Kleinbus offenbar schon länger ein Dorn im Auge. Eine verärgerte Frau sah den Wagen mit dem Taferl "Naz1" ebenfalls herumkurven, ihr reichte es dann. Sie ging zur Polizei und erstattete gegen den Zulassungsbesitzer aus dem Bezirk Kirchdorf an der Krems Anzeige wegen Wiederbetätigung.

Vor wenigen Tagen wurde der vorläufige Ermittlungsbericht der Polizei an die Staatsanwaltschaft Steyr übermittelt. Dort liegt der Akt nun, die Behörde muss im nächsten Schritt entscheiden, ob eventuell Anklage erhoben wird und dem Besitzer des Wagens ein Gerichtsverfahren droht. Auf Wiederbetätigung stehen immerhin ein bis zu 10 Jahre Haft.

Der Betroffene gab sich laut "Krone" der Polizei gegenüber völlig ahnungslos. "Das ist mein Spitzname", so die sinngemäße Argumentation des 69-Jährigen. Er habe mit Wiederbetätigung und Nationalsozialismus absolut nichts am Hut. Seit seiner Kindheit werde er von allen "Naz" genannt. Der 1-er sei dann halt dazugekommen. Ausgestellt wurde das mehr als fragwürdige Taferl übrigens von der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf an der Krems.

Seit 2015 strengere Gesetze

Seit 2015 sind versteckte Nazi-Codes auf Wunschkennzeichen offiziell verboten. Mit einer Novelle des Gesetzes wurden Buchstaben- und Ziffernkombinationen (beispielsweise wären  früher "KZ 88" oder "W-EHRM 8" erlaubt gewesen) strenger reguliert. Auch die Kombinationen  18 (steht für die Initialen Adolf Hitlers), 88 (Heil Hitler) und 311 (Ku-Klux-Klan) sind damit nicht mehr möglich, ebenso die Buchstabenfolgen NSDAP und SS.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.04.2025, 07:01, 23.04.2025, 05:00
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