Neue Lebensräume

Neben Windpark entsteht auch ein Naturparadies

Rund um den Windpark in Maustrenk entstand auf 1,5 Hektar eine umfassende Naturfläche, wovon 1,4 Hektar Ausgleichsfläche für das Rotwild sind.
Niederösterreich Heute
24.11.2025, 08:00
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Beim Bau des neuen Windparks Maustrenk III im Bezirk Gänserndorf war von Anfang an klar: Für jedes Windrad brauche es zum Ausgleich neue Projekte für die Natur vor Ort. Was als Verpflichtung begann, wurde bei der Firma "BLOCH3" gemäß dem Leitsatz "Wir machen die Welt ein Stück besser" zu einer echten Herzensangelegenheit.

So entstand rund um den Windpark auf 1,5 Hektar eine umfassende Naturfläche, wovon 1,4 Hektar Ausgleichsfläche für das Rotwild sind.

Weiters wurden eine Wildtiersuhle und ein Amphibienlaichgewässer geschaffen, für die täglich rund 300 Liter Wasser aus dem eigens gebohrten Brunnen gepumpt werden. BLOCH3 hat zudem einen Mix aus Wald, Blühflächen und seltenen Pflanzenarten umgesetzt. Das Ergebnis des Projekts "ist ein vielfältiges Naturparadies, bei dem das niederösterreichische Familienunternehmen Energieerzeugung und Naturschutz in Einklang bringt und Lebensraum für Wildtiere, Insekten und Pflanzen schafft", freuen sich die Unternehmer.

Örtliche Jägerschaft eingebunden

Bei der Umsetzung des Projekts bezog BLOCH3 von Beginn an die örtliche Jägerschaft unter der Leitung von Bernfried Steinmayer ein. Die Rotwildausgleichsfläche und eine Suhle sind dadurch das Herzstück des Projekts. Auf der Fläche gibt es neben knapp 0,4 Hektar Wald auch eine große artenreiche Ackerbrache, in der u.a. Kornblumen, Sommer-Adonisröschen, Rundlauch und Schopf-Traubenhyazinthen gedeihen.

Bunter Lebensraum für Artenvielfalt

Diese selten gewordenen Pflanzen bieten Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung und Lebensraum und machen Maustrenk zu einem bunten Lebensraum für Artenvielfalt. Hier finden aber auch unterschiedliche Wildarten, Vögel und Amphibien Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Wasser in den trockenen Sommermonaten vor.

"Gemeinsam mit BLOCH3 haben wir ein besonderes Augenmerk auf den Schutz und die Wiederansiedlung seltener Pflanzenarten sowie eine attraktive Einstandsfläche für Rotwild gelegt. Der Wald wird strukturreich mit verschiedenen heimischen Baumarten aufgeforstet, darunter auch die seltene Feld-Ulme, die in Österreich fast verschwunden ist. Damit wollen wir die Vielfalt an Wild, Vögeln, Amphibien und Insekten steigern", unterstreicht Steinmayer. Er will nun die Fläche in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln und insbesondere für das Rotwild kontinuierlich zunehmend attraktiver gestalten. Entsprechend freut es ihn, dass die Suhle vom Wild bereits angenommen wird.

Bei der Weiterentwicklung nutzt Steinmayer auch die Expertise des NÖ Jagdverbands. Der Vorsitzende des Fachausschusses Rotwild im NÖ Jagdverband, Martin Schacherl, hat sich das Projekt in Maustrenk vor Ort angesehen und Potenziale aufgezeigt.

"Gerade das Rotwild hat besondere Ansprüche"

Dabei betonte er den Nutzen der Zusammenarbeit von Unternehmen und Jägerschaft bei der Entwicklung von Lebensräumen: "Solche Projekte zeigen, dass Verantwortung und Fortschritt gemeinsam möglich sind. Gerade das Rotwild hat besondere Ansprüche an seinen Lebensraum mit nicht zu dichten Wäldern mit Suhlen, Schutz vor Feinden und Wetter sowie ausreichend Äsung und Wasser. Die Jägerinnen und Jäger haben durch die Kooperation die Möglichkeit, attraktive Lebensräume zu schaffen, die auch für die Unternehmen bei ihren Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit enormen Mehrwert schaffen. Das macht diese Fläche zu einem Vorzeigeprojekt."

Ein weiteres Highlight ist das neu geschaffene Amphibienlaichgewässer. Es umfasst rund 100 Quadratmeter und ist bis zu 50 Zentimeter tief. Mit einem sanft abfallenden Ufer bietet es Fröschen, Kröten, Molchen und Libellen Schutz und Lebensraum. Durch eine flexible Wasserregulierung kann der Wasserstand im Winter zudem angepasst werden, um die Tiere vor Fressfeinden zu schützen.

"Gemeinsame Aufgabe mit der Natur"

Für Martin Blochberger, Geschäftsführer von BLOCH3, steht dieses Projekt beispielhaft für das, was das Familienunternehmen antreibt: "Wir sehen Energieerzeugung als gemeinsame Aufgabe mit der Natur. Wir sind ein Familienunternehmen aus Krumbach und versorgen heute bereits über 170.000 Menschen mit regional erzeugtem Strom aus Wind, Sonne und Biogas. Verantwortung zu übernehmen, heißt für uns, Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanzen zu schaffen. Besonders stolz bin ich, dass wir hier auch seltene Arten wieder ansiedeln konnten. Das zeigt: Stromproduktion und Naturverständnis passen wunderbar zusammen."

Auch Elmar Schöberl, Bürgermeister von Zistersdorf, ist begeistert: "Hier entsteht nicht nur Energie, sondern auch ein Stück Naturglück. Mit BLOCH3 zeigen wir, dass moderne Stromproduktion unserer Natur in Zistersdorf viel zurückgeben kann. Die Menschen hier sehen, dass durch den Windpark auch neue Lebensräume entstehen. Das stärkt das Vertrauen und die Akzeptanz der Einwohner enorm."

Mit dem Windpark Maustrenk III werde gezeigt, dass Stromerzeugung und Naturschutz gemeinsam funktionieren.

{title && {title} } red, {title && {title} } 24.11.2025, 08:00
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