Nach Aufregung um offene Löhne

Neue Luxus-Pläne in Wien: AK attackiert Gastronom Ho

Die Arbeiterkammer kritisiert Martin Hos Luxuspläne: Für 100 Ex-Mitarbeiter musste der Staat eine Million Euro aus dem Lohnfonds zahlen.
Christoph Weichsler
14.08.2025, 09:58
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Der bekannte Szene-Gastronom Martin Ho will zurück ins Rampenlicht der Wiener Gastro-Szene: Gemeinsam mit einer Uhrenmarke soll ein Concept-Store entstehen, dazu ein neues Edel-Lokal an einer "prominent, goldenen Lage". Investorengespräche laufen bereits, die Eröffnung könnte in der ersten Jahreshälfte 2026 stattfinden.

Doch während Ho neue Prestige-Projekte plant, erinnert die Arbeiterkammer (AK) an eine bittere Vergangenheit. Rund 100 ehemalige Mitarbeiter seiner früheren Dots-Gruppe erhielten ihre ausstehenden Löhne nicht von den Firmen, sondern aus dem Insolvenzentgeltfonds – insgesamt eine Million Euro, die damit letztlich aus Steuermitteln bezahlt wurde.

"Aus Steuergeld bezahlt" – AK erhebt schwere Vorwürfe

"Das ist eine Million Euro, die die Gesellschaften aus dem Dots-Universum von Herrn Ho den Beschäftigten schuldig geblieben sind und die jetzt aus Sozialstaatsbeiträgen gezahlt worden sind", sagte Ludwig Dvořák, Bereichsleiter für arbeitsrechtliche Beratung in der AK, dem "ORF". Für ihn ist klar: Wenn jemand neue Luxusprojekte ankündigt, während die Allgemeinheit alte Löhne begleichen muss, stimmt etwas grundsätzlich nicht.

Nach Angaben der AK sind seit Herbst 2023 gleich fünf Firmen aus Hos Umfeld insolvent gegangen. Zwei davon wurden noch verkauft – und meldeten wenige Wochen später Insolvenz an. Drei weitere gehörten laut AK beim Crash noch direkt zur Dots-Gruppe. Der Verdacht: Firmenkonstrukte, die Betriebe rasch weiterreichen, um Zahlungsverpflichtungen loszuwerden.

Ho-Seite kontert – AK will strengere Gesetze

Aus Hos Umfeld heißt es, die betroffenen Unternehmen hätten zum Zeitpunkt der fälligen Lohnforderungen nichts mehr mit der Dots-Gruppe zu tun gehabt. Die AK hingegen wittert ein System und fordert strengere Haftungsvorschriften: Wer Betriebe übernimmt oder ausgliedert, soll für offene Gehälter geradestehen – auch wenn sich die Eigentumsverhältnisse ändern.

Zusätzlich verlangt die AK eine Aufstockung des Insolvenzentgeltfonds. Dvořák warnt: "Wenn so ein Fall wie bei Ho erneut passiert, fehlt das Geld für andere Beschäftigte“.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 14.08.2025, 12:25, 14.08.2025, 09:58
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