Im europäischen Vergleich sind Zigaretten in Italien mit etwa 6,70 Euro bisher preiswert. Doch das könnte sich jetzt ändern. Die italienische Vereinigung für medizinische Onkologie (Aiom) fordert eine massive Preiserhöhung – um mindestens 5 Euro.
Damit soll der nationale Gesundheitsdienst (SSN) mit zusätzlichen 13,8 Milliarden Euro unterstützt werden, um die stark steigenden Gesundheitskosten zu decken.
Doch nicht nur das Gesundheitssystem soll mit der neuen Steuer entlastet werden, sie soll die Menschen auch vom Rauchen abbringen. Eine Preiserhöhung von 10 Prozent könne laut Experten zu einer Reduzierung des Tabakkonsums um 4 Prozent führen.
"Rauchen ist ein Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, insbesondere Lungenkrebs. Die Reduzierung des Zigarettenkonsums ist für die öffentliche Gesundheit und die Nachhaltigkeit des nationalen Gesundheitssystems von grundlegender Bedeutung", erklärte Aiom-Präsident Francesco Perrone bei der Vorstellung der Kampagne #SOStenereSSN.
Nach Schätzungen von Aiom sind in Italien etwa 90 Prozent der Lungenkrebsfälle auf Zigarettenkonsum zurückzuführen, wobei jährlich rund 40.000 neue Erkrankungen festgestellt werden. Jedes Jahr sind demnach über 93.000 Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen, das entspricht einer finanziellen Belastung von mehr als 26 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen.
„Es gibt keinen sicheren Grenzwert für Zigarettenkonsum“Saverio CinieriPräsident der Aiom-Stiftung
Daher sei Prävention unerlässlich, ist sich Saverio Cinieri, Präsident der Aiom-Stiftung, sicher: "Es gibt keinen sicheren Grenzwert für Zigarettenkonsum. Selbst bei geringen Mengen birgt das Rauchen hohe Gesundheitsrisiken".
Damit ist man in der Politik auf offene Ohren gestoßen. "Wir werden entsprechende Änderungsanträge zur nächsten Haushaltssitzung einbringen", erklärte die Vizepräsidentin des Senats, Maria Domenica Castellone gegenüber ansa.it.