Banksy droht Prozess

Neues Banksy-Werk nach kurzer Zeit wieder entfernt

Der Street-Art-Künstler Banksy hatte am Montag wieder zugeschlagen. Lange blieb das Werk nicht an der Wand – die Behörden ließen es entfernen.
11.09.2025, 13:13
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Am Montag ist ein neues Wandbild des Straßenkünstlers Banksy an der Seite des Gebäudes der Royal Courts of Justice im Zentrum Londons aufgetaucht. Wenige Tage später ist das Werk laut mehreren Medienberichten wieder verschwunden – die Behörden ließen es wieder entfernen.

Der britische Gerichtsdienst begründete die Entscheidung mit der Verpflichtung, den ursprünglichen Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes zu bewahren. Laut der Polizei wurde eine Untersuchung wegen Sachbeschädigung eingeleitet.

Debatte auf "X"

Das Bild zeigte einen Richter in traditioneller Perücke und schwarzer Robe, der einen auf dem Boden liegenden Demonstranten schlägt, wobei Blut auf dessen Plakat spritzt.

Auf X kritisierte die Non-Profit-Organisation "Good Law Project" die Entfernung des Kunstwerks: "Es hat nur 48 Stunden gedauert, bis das Royal Courts of Justice ein @Banksy entfernen ließ, das einen Richter zeigte, der mit seinem Hammer einen Demonstranten schlägt", heißt es. "Ein Kunstwerk über die Unterdrückung von Protest selbst zu unterdrücken? Vielleicht war es ein bisschen zu nah an der Realität."

Ein Nutzer entgegnet, dass Gerichte neutral bleiben müssen: "Slogans, die Unterstützung für irgendeine Sache ausdrücken, sollten auf dem Gelände des Gerichts nicht erlaubt sein, um diese Neutralität nicht zu untergraben." Jemand behauptet hingegen, dass die Entfernung Teil des Kunstwerks sei. "Das war die Intention des Künstlers", schreibt die Person.

Wird die Identität von Banksy bekanntgegeben?

Polizeisprecherin Claire Smart hatte zu den Festnahmen am Samstag erklärt, bei Menschen, die "öffentlich bekanntgeben, dass sie eine Straftat planen", habe die Polizei "keine andere Wahl, als entsprechend zu handeln". Smart verwies auf einen "deutlichen Gegensatz" zu einer anderen pro-palästinensischen Demonstration mit rund 20.000 Teilnehmern in London am Samstag, bei der es nur wenige Festnahmen gab.

Die Identität von Banksy, der seit 25 Jahren anonym geblieben ist, könnte öffentlich bekannt werden, da die Polizei ihre Ermittlungen wegen Sachbeschädigung fortsetzt. Sollte es zu einem Prozess kommen, müsste der schwer fassbare Künstler seinen bürgerlichen Namen vor Gericht offenlegen. Für Sachbeschädigung mit einem Wert von weniger als 5.000 Pfund (rund 5.780 Euro) drohen maximal drei Monate Haft oder eine Geldstrafe von 2.500 Pfund.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 11.09.2025, 13:28, 11.09.2025, 13:13
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