Frauenleiden

Eisenmangel: Neues Präparat wirkt doppelt so gut

Schweizer Forscher haben ein neues Präparat gegen Eisenmangel entwickelt, das der Körper fast doppelt so gut aufnehmen kann wie bisherige Mittel.
Heute Life
11.11.2025, 15:05
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Wenn dir ständig die Kraft fehlt, du dich schwer konzentrieren kannst und öfter krank bist, könnte ein Eisenmangel dahinterstecken. Das kann sogar so weit gehen, dass du eine Blutarmut (Anämie) bekommst. Weltweit sind laut Schätzungen rund zwei Milliarden Menschen betroffen. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter haben ein erhöhtes Risiko, weil sie durch die Regelblutung regelmäßig Eisen verlieren. Umso wichtiger ist es, das verlorene Eisen wieder zu ersetzen.

Am Markt gibt es zwar viele Eisenpräparate, aber der Körper kann das Eisen daraus oft nicht gut aufnehmen. Bei schwerem Eisenmangel helfen dann meist nur Eiseninfusionen, um rasch wieder fit zu werden.

Natürlicherweise kommt Eisen in rotem Fleisch, in Linsen oder in Vollkornprodukten vor. Der Eisenbedarf ist vor allem für Frauen im gebärfähigen Alter ziemlich hoch und liegt bei 18 Milligramm pro Tag. Bei Männern ist der Tagesbedarf geringer und beträgt 11 Milligramm. Trotzdem leiden auch rund 15 Prozent der Männer an Eisenmangel.

Pulver aus essbaren Haferprotein-Nanofasern

Jetzt gibt es Hoffnung auf eine neue Lösung: Schweizer Forscher um den ETH-Professor Raffaele Mezzenga haben nun ein neues Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, das Eisenmangel und Blutarmut effizient behandeln könnte.

Das Präparat besteht aus essbaren Haferprotein-Nanofasern, die mit Eisen-Nanopartikeln bestückt sind. Denkbar einfach ist auch die Einnahme des Präparats: Man kann das Pulver in Wasser oder in Fruchtsaft auflösen und trinken. Oder man kann es direkt dem Essen beimengen, beispielsweise in ein Müsli. Weil das Präparat nur aus pflanzlichen Proteinen besteht, ist es auch ideal für Vegetarierinnen und Veganer, die oft mit Eisenmangel kämpfen. Ein weiterer Vorteil: Es ist geschmacks- und farbneutral. Es verändert weder den Geschmack der Speisen, denen es zugesetzt wird, noch deren Farbe. Bisheriges Eisen-Sulfat hingegen verleiht Nahrungsmitteln einen metallischen Beigeschmack.

1,7-mal bessere Aufnahme

Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Food veröffentlicht. Die Studie fand in Thailand statt, bei 52 Frauen zwischen 18 und 45 Jahren, die an Eisenmangelanämie litten.
In einer ersten klinischen Studie zeigte sich, dass der Körper dieses Eisen etwa 1,7-mal besser aufnehmen kann als herkömmliches Eisensulfat, das in den meisten Präparaten steckt. Das Patent wurde jetzt in Europa und den USA genehmigt.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 11.11.2025, 16:57, 11.11.2025, 15:05
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