Saudiarabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Israel wegen Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager nahe Gaza-Stadt im Krieg gegen die Hamas scharf verurteilt. Es habe sich um "ein neues Massaker an dem wehrlosen palästinensischen Volk gehandelt, vor allem Frauen und Kinder", kritisierte die Regierung Katars. Die Ausweitung israelischer Attacken im Gazastreifen stelle "eine gefährliche Eskalation im Verlauf der Konfrontationen dar, die Vermittlungen und Bemühungen um Deeskalation untergraben" würden. Katar hat in Verhandlungen mit der Hamas um die Freilassung von rund 240 Geiseln vermittelt, die beim Terrorangriff der militanten Gruppe auf Südisrael am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Nach Darstellung des von der Hamas geführten Innenministeriums im Gazastreifen wurde das Lager Dschabalija am Dienstag von mehreren israelischen Luftangriffen getroffen. Es habe zahlreiche Opfer gegeben. Details wurden nicht genannt. Nach Angaben eines lokalen Spitaldirektors wurden Hunderte Menschen verletzt oder getötet. Israel erklärte, der Angriff habe eine Hamas-Kommandozentrale in Wohnhäusern und ein darunter liegendes Tunnelnetz im Flüchtlingslager zerstört. Dabei sei eine große Zahl von Hamas-Terroristen getötet worden.
US-Außenminister Antony Blinken wird am Freitag erneut in den Nahen Osten reisen. "Außenminister Blinken wird am Freitag zu Gesprächen mit Vertretern der israelischen Regierung nach Israel reisen und anschließend weitere Stationen in der Region ansteuern", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten. Zuvor hatten bereits israelische Medien unter Berufung auf israelische Beamte über den geplanten Besuch berichtet.
Es ist der zweite Besuch Blinkens in der Region seit dem Beginn des Kriegs zwischen der Hamas und Israel. Der US-Außenminister war bereits wenige Tage nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel gereist, um dem Land die Unterstützung der USA zu signalisieren. Blinken besuchte zehn Tage lang weitere Länder der Region, darunter Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Israel besuchte er zweimal: Am 18. Oktober begleitete Blinken US-Präsident Joe Biden bei dessen Solidaritätsbesuch in Tel Aviv. Die USA sind Israels größter Unterstützer und stellen dem Land umfangreiche Militärhilfen zur Verfügung. Biden hatte den US-Kongress am 20. Oktober um weitere Hilfen in Milliardenhöhe für Israel und die Ukraine gebeten.