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Ursprung des Mutterinstinkts gefunden

Mutter Natur hat den Trieb zur Säuglingspflege klug in uns verankert. Japanische Forscher sind des Rätsels Lösung ein weiteres Stück näher gekommen.

Sabine Primes
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Sich um den Nachwuchs zu kümmern, ist biologisch bestimmt. (Symbolbild)
Sich um den Nachwuchs zu kümmern, ist biologisch bestimmt. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Die mütterliche Fürsorge ist Voraussetzung für das Überleben aller Säuglinge von Säugetieren. Daher sind Mütter mit einer angeborenen Motivation ausgestattet, sich um ihre Jungen zu kümmern, vor allem durch die Bereitstellung von Muttermilch. Um ihren Nachwuchs zu schützen, gehen Muttertiere im Tierreich sogar große Gefahren ein, um das Leben der Jungen zu beschützen. 

Neuronale Schaltkreise im Gehirn steuern Säuglingspflege

Das als „Kuschelhormon“ bekannte Oxytocin wird im Gehirn vom Hypothalamus gebildet. Es kommt natürlich im Körper von Säugetieren vor und spielt unter anderem bei der Paarbindung, Orgasmen, mütterlicher Bindung, Gruppen- und Angstverhalten eine Rolle. 

Ein anderer Bereich im Gehirn - der mediale präoptische Bereich (MPOA) - ist eine basale Vorderhirnregion vor dem Hypothalamus und wird für die Welpenpflege bei Müttern, Vätern und nicht elterlichen Individuen bei Nagetieren benötigt. Eine aktuell erschienene Studie an Mäusen zeigt, dass bei jenen, die gerade Junge geworfen hatten, in dieser Hirnregion Nervenzellen mit einem bestimmten Protein-Rezeptor (Calcitonin) viel häufiger vorkommen als bei anderen Weibchen oder Männchen.

Die neuronalen Schaltkreise, über die diese Nervenzellen mit anderen Teilen des Gehirns verbunden waren, änderten sich nach der Geburt. Sobald die Forscher diese Neuronen stilllegten, stellten die Mäuse ihre Nachwuchspflege ein. Sie stoppten den Nestbau und unternahmen keine Versuche mehr, weggelaufene Junge zurück ins Nest zu befördern.