Politik

"Nie so wohlhabend" – Landeschef kritisiert "Jammerei"

Klassische Festtagsreden gab es am Sonntag beim Salzburger Rupertitreffen der ÖVP. Landes-Chef Haslauer kritisierte dabei die "Jammerei" im Land.

Leo Stempfl
Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bundeskanzler Karl Nehammer hielten Reden vor versammelter ÖVP-Riege. (Archivbild)
Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bundeskanzler Karl Nehammer hielten Reden vor versammelter ÖVP-Riege. (Archivbild)
Neumayr Fotografie Christian Leopold / picturedesk.com

24. September, ein Fixtag im Kalender eines jeden Salzburgers. Es ist nicht nur der Tag des Landespatrons, dem heiligen Rupert, sondern auch Höhepunkt des gleichnamigen Kirtags. Für die Volkspartei ist vor allem das Rupertitreffen im Stieglkeller zentrale Anlaufstelle.

Schon zuvor waren hochrangige ÖVP-Vertreter, allen voran Landeshauptmann Wilfried Haslauer, beim Festgottesdienst im Salzburger Dom mit Erzbischof Franz Lackner anwesend. Wegen der langen Salzsegnung verzögerte sich der folgende Zeitplan etwas, berichten die "Salzburger Nachrichten", auch für Bundeskanzler Karl Nehammer habe man "ausgiebig gebetet". Immerhin wird in spätestens einem Jahr gewählt.

"Noch nie so wohlhabend wie heute"

Eben jener ist am Sonntag ebenso nach Salzburg gereist, machte vor dem Festakt fleißig Fotos mit Touristen und Einheimischen, präsentierte sich wie sein Gastgeber in makelloser Tracht. In den frühen Mittagsstunden gab es dann die Festreden vor dem eigenen Parteipublikum. Nach Bürgermeister Harald Preuner, der nur mehr ein halbes Jahr lang dienen wird, betrat der Landes-Chef das Podium.

Wohl ironisch fasste er einleitend zusammen, worum es in solchen Reden typischerweise gehe: "Wo wir erklären, dass alles, was wir machen, hervorragend ist. Und alles, was die anderen machen, nix ist." Laut "SN" kritisierte Haslauer aber auch die "Jammerei", die aktuell an den Tag gelegt wird. "Wieso ist alles schlecht in einem Land, das noch nie so wohlhabend gewesen ist wie heute?" Immerhin sei Veränderung immer auch ein Aufbruch und eine Reise ins Ungewisse. "Wir kriegen das hin", zeigte er sich zuversichtlich.

"Nützt nichts, wenn man sich anklebt"

Bundeskanzler Nehammer machte sodann die Prophezeiung Haslauers wahr und lobte die ökosoziale Steuerreform. Der großen Herausforderung des Klimawandels müsse man mit Vernunft begegnen, es "nützt nichts, wenn man sich wo anklebt". In der Koalition gibt es da natürlich ein gewissen Ringen. "Die Grünen sind sehr dogmatisch in ihren Ansätzen", sagte er, bevor er seinen Autoland-Sager verteidigte.

Zum Abschluss bekam auch die SPÖ ihr Fett ab, insbesondere die 32-Stunden-Woche wird von der ÖVP strikt abgelehnt. "Jene, die eine Landwirtschaft betreiben, bei denen entschuldige ich mich gleich schon. Die denken sich, die sind überhaupt nicht ganz dicht im Osten", so Nehammer.

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    Bei der Salzburg-Wahl können so viele Parteien wie noch nie gewählt werden.
    Bei der Salzburg-Wahl können so viele Parteien wie noch nie gewählt werden.
    Franz Neumayr / picturedesk.com