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Nina Proll blitzt vor Höchstgericht mit Corona-Klage ab

Die Initiative rund um Nina Proll ist vor dem Verfassungsgerichtshof gescheitert. Die Schauspielerin hatte wegen dem Kultur-Lockdown geklagt. 

Nikolaus Pichler
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Nina Proll war Teil der Initiave, die vor Gericht zog.
Nina Proll war Teil der Initiave, die vor Gericht zog.
Robert Newald / picturedesk.com

Die Regierung hat vor dem Verfassungsgerichtshof einen Erfolg in Sachen Corona errungen. Eine Beschwerde von Künstlern wurde ebenso abgelehnt wie eine gegen die zwischenzeitlich geltende Maskenpflicht an Schulen. Sowohl Gesundheits- als auch Bildungsministerium wurde eine rechtskonforme Vorgangsweise beschieden.

Die 4. Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung hatte u.a. vorgesehen, dass Kultureinrichtungen nicht betreten werden dürfen und kulturelle Veranstaltungen untersagt sind. Die teils durchaus prominenten Antragsteller wie Sängerin Angelika Kirchschlager, Kabarettist Alfred Dorfer oder Schauspielerin Nina Proll brachten etwa vor, dass dieser Eingriff in die Freiheit der Kunst unverhältnismäßig sei.

Höchstgericht gibt türkis-grüner Regierung Recht

Das Höchstgericht wies jedoch darauf hin, dass nicht die künstlerische Tätigkeit als solche Gegenstand der Verbote gewesen sei. Es habe sich um eine von vielen Maßnahmen zur Verhinderung von Menschenansammlungen gehandelt. Der Gesundheitsminister habe dabei eine verfassungsrechtlich nicht zu beanstandende Abwägung zwischen dem Recht auf Schutz des Lebens und der Gesundheit sowie der Freiheit der Kunst vorgenommen und dabei mit dem Betretungs- und Veranstaltungsverbot den ihm vom Gesetz eingeräumten Entscheidungsspielraum nicht überschritten, betont der VfGH.

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    Nina Proll mit ihrer Band Herb Berger, Christopher Frank und Dee Linde
    Nina Proll mit ihrer Band Herb Berger, Christopher Frank und Dee Linde
    Rita Newman

    Das Betretungs- und Veranstaltungsverbot sei ein geeignetes Mittel gewesen, um das Ziel der Reduktion von persönlichen Kontakten zu erreichen. Der VfGH verweist auch darauf, dass es u.a. in Museen kein Betretungsverbot gegeben habe. Dies zeige, dass beim Erlassen der Verordnung bedacht worden sei, ob das Betretungs- und Veranstaltungsverbot auch wirklich erforderlich sei.

    Gesundheitsminister äußerte sich bereits

    Zufrieden zeigte sich klarerweise Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Diese Erkenntnis zeige, wie gut die Prozesse im Ressort mittlerweile eingespielt seien. Seit Beginn der Pandemie habe das Sozialministerium bereits mehr als 200 Verordnungen und mehr als 50 Gesetze realisiert.

    Auch die vom 26. April bis 14. Mai geltende Verpflichtung, in AHS, Mittel- und Polytechnischen Schulen einen eng anliegenden Mund-Nasen-Schutz zu tragen, war laut VfGH sachlich gerechtfertigt und verhältnismäßig. Damit haben die Richter den Antrag einer Schülerin abgewiesen, die damals die zweite Klasse einer Neuen Mittelschule besucht hat.

    Schülerin äußerte Kritik

    Der Bildungsminister hat nach Ansicht des VfGH nachvollziehbar dokumentiert, weshalb er diese Verpflichtung in die COVID-19-Schulverordnung aufgenommen hat. Die Corona-Kommission habe ausdrücklich diese Kombination von Schutzmaßnahmen empfohlen.

    Die antragstellende Schülerin hatte auch Bedenken dagegen erhoben, dass in diesem Zeitraum der Präsenzunterricht in Form eines Schichtbetriebs durchzuführen war. In diesem Punkt erwies sich der Antrag jedoch als unzulässig: Die Antragstellerin hatte es nämlich unterlassen, jenen Erlass des Bildungsministers anzufechten, mit dem diese Form des Unterrichts konkret angeordnet worden war.

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      Am Freitagabend reiste Bundeskanzler Alexander Schallenberg von Brüssel direkt zum Corona-Gipfel in Wien.
      Am Freitagabend reiste Bundeskanzler Alexander Schallenberg von Brüssel direkt zum Corona-Gipfel in Wien.
      BKA/Dragan Tatic