Schlager

Nockis-Sänger startet solo – "ein bisschen Cowboy"

Das neue Solo-Album des Nockis-Frontmanns ist soeben erschienen. Mit "Ein bisschen Cowboy" erfüllt sich Gottfried "Friedl" Würcher einen Bubentraum.  

Jochen Dobnik
Sind wir nicht alle ein bisschen Cowboy? Nockis-Frontmann <strong>Gottfried Würcher</strong>
Sind wir nicht alle ein bisschen Cowboy? Nockis-Frontmann Gottfried Würcher
Gert Perauer

Es war Anfang der 1960er-Jahre, unzählige Menschen sahen sich die US-Westernfilme und Serien wie "Bonanza" an. Auch klein "Friedl" saß damals vor dem noch in schwarz-weiß sendenden Fernseher. Little Joe und der stämmige Hoss waren seine besten Freunde und kernige, ehrliche Countrysongs waren schon früh seine absoluten Lieblingslieder. Mit seinem Soloalbum "Ein bisschen Cowboy" erfüllt sich Gottfried Würcher jetzt endlich einen Bubentraum.

"Diese Musik war für mich immer der Traum von grenzenloser Freiheit. Titel wie 'Country Roads', 'Der Wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an', 'Take it easy altes Haus' oder Kenny Rogers und Dolly Parton mit 'Islands in the Stream',... egal wann und wo diese Songs liefen – ich hab das Radio lauter gemacht und das ist bis heute so geblieben", erzählt der Frontmann der erfolgreichsten heimischen Band, die an diesem Wochenende ihr traditionelles "Nockisfest" am Millstätter See feiert.

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    Das (damals noch) "<strong>Nockalm Quintett</strong>" bei einem Fernsehauftritt in den 1980er-Jahren ...
    Das (damals noch) "Nockalm Quintett" bei einem Fernsehauftritt in den 1980er-Jahren ...
    Impress / United Archives / picturedesk.com

    "Ich träumte mich beim Hören auf ein Motorrad oder in ein cooles Auto, das ich damals genau so wenig hatte, wie eine CD mit eigenen Songs im Country Style. Es reifte der Traum in mir – irgendwann machst du eine Produktion mit genau dieser Art von Musik. Nennen wir es einen Herzenswunsch, denn ein bisschen Cowboy steckt in jedem Mann", sagt "Friedl".

    Gleich die erste Singleauskopplung "Wirst du mich lieben?" hat dieses typische, raue Live-Feeling der wirklich guten Country Produktionen. Gitarren aller Art und der lockere Drum Groove bestimmen den Sound. Wobei die Lyrics durchaus Tiefgang haben und ehrliche Fragen nach der wahren Liebe stellen. Es geht grundlegend um "in guten wie in schlechten Zeiten!. Im Gegensatz dazu überzeugt der von im komponierte Nockis-Klassiker aus den 1990er-Jahren "Billy Joe" durch eine witzige Mischung aus "Spiel mir das Lied vom Tod" und besagtem "Bonanza" (siehe Video unten).

    One-Night-Stands, Freiheit und Jesse James

    Auch der lustig groovende Titelsong dreht sich um Romantik, Freiheit und die große Liebe, die dem Cowboy – und nicht dem Pferd – am Ende die Zügel anlegt. Um den Banditen und Revolverhelden Jesse James ranken sich viele Geschichten und Mythen. Er war ein brutaler Bandenchef und doch auch eine Legende des Wilden Westens. "Sie nannte mich Jesse James" nimmt diese mythische Gestalt auf und überzeugt vor allem mit der aufreizenden Story um einen unvergesslichen One-Night-Stand, der vermutlich in einem Motel an der Route 66 stattfand. Wo auch sonst?

    "Ein bisschen Cowboy" steckt nicht nur in Friedl Würchers Herz, nein, dieser Traum von Romantik, Freiheit und Fernweh nach den weiten Prärien der USA steckt in all den Männern und sicher auch Frauen, die schon als Kinder mit Cowboyhut zu Fasching oder einfach nur zum Spielen durch die Straßen und Felder gestrolcht sind. Darum geht es in diesem sehr persönlichen Solo-Album.

    Was passiert mit den Nockis?

    Doch was hat sein Alleingang jetzt für die Nockis zu bedeuten? Der 64-Jährige gibt im "Heute"-Interview Entwarnung: "Gar nichts, natürlich geht’s mit den Nockis weiter. Wir haben gemeinsam noch viel vor!" Auch beim "Nockisfest" wird er einige Songs aus seinem Soloalbum gemeinsam mit seinen Band-Kollegen spielen, verrät "Friedl".

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      <strong>Melissa Naschenweng</strong> entspannt sich gerne in ihrer Kärntner Heimat – wie hier in Bad Kleinkirchheim.
      Melissa Naschenweng entspannt sich gerne in ihrer Kärntner Heimat – wie hier in Bad Kleinkirchheim.
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