Beleidigungen, Anfeindungen, Konflikte – Nour (14) ist daran mittlerweile fast schon gewöhnt. Die Schülerin trägt Kopftuch, wurde deshalb sogar schon von Lehrkräften in ihrer Schule verbal angegriffen.
Egal ob auf der Straße oder im Klassenzimmer – immer wieder erlebt Nour Anfeindungen, weil sie ihr Kopftuch trägt. "Sogar von Lehrern wurde ich schon gemobbt", erzählt die 14-Jährige. "Du bist dreckig" oder "Wir sind ein christliches Land, geh zurück, wo du herkommst" bekommt Nour immer wieder an den Kopf geworfen. Oft wird ihr vorgeschrieben, sie müsse ihr Kopftuch abnehmen, aber "das ist ja gar nicht ihre Entscheidung", findet sie.
"Ich trage das Kopftuch, weil ich mich selbst damit gut fühle. Ich finde es nicht okay, dass Menschen einen verurteilen, nur weil man ein Tuch auf dem Kopf trägt", sagt die Wienerin fassungslos. "Ich sage dann natürlich immer etwas, aber ich fühle mich auch machtlos", gibt die Schülerin zu. Obwohl sie zu diesem Thema immer ihre eigene Meinung äußert, will sie Streit um jeden Preis vermeiden. "Wenn ich merke, dass so etwas beginnt, gehe ich weg."
Im Zuge des Projekts "Respekt: Gemeinsam stärker" arbeiten die Schülerinnen und Schüler verschiedener Wiener Schulen genau solche Themen auf. In kleine Theaterstücke verpackt, bearbeiteten sie auch das Thema Kopftuch. "Ich habe dort gesehen, dass es auch viele Leute gibt, die mein Kopftuch respektieren", freut sich Nour.
