Vier Wochen Haft, Einsamkeit und strenge Regeln. Auf seinem Twitch-Kanal "jimibluelive" spricht Jimi Blue Ochsenknecht (32) nun offen über eine der prägendsten Erfahrungen seines Lebens. "Komischerweise hab ich die Ruhe ein bisschen genossen, ohne Handy!", gesteht der Schauspieler. Der Aufenthalt im Gefängnis sei für ihn ein ungeplanter, aber intensiver Einschnitt gewesen.
Im Juni wurde der 32-Jährige in Hamburg aufgrund eines Haftbefehls aus Österreich festgenommen. Der Vorwurf: eine nicht beglichene Hotelrechnung von rund 14.000 Euro in Tirol. Anschließend wurde er nach Österreich überstellt. Dort muss er bis zum Ende des Verfahrens bleiben und seinen Reisepass abgeben.
Über die ersten Tage in der Zelle sagt Jimi Blue: "Die ersten ein, zwei Wochen habe ich vor allem viel geschlafen, mittags besonders. Ich konnte endlich zur Ruhe kommen." Kein Social Media, keine Anrufe - nur Zeit für sich selbst. "Natürlich ist es kein Hotel. Es erinnert eher an ein strenges Internat oder ein Erziehungscamp", beschreibt er weiter.
Trotz der Umstände habe er Glück gehabt: "Alle waren freundlich, auch die Justizbeamten. Das hätte auch ganz anders laufen können." Manche Bediensteten erkannten ihn sogar und baten um Autogramme.
Der Alltag war für den Sohn von Schauspieler Uwe Ochsenknecht (69) nicht nur durch die Haftbedingungen geprägt, sondern auch durch seinen Bekanntheitsgrad. "Ich habe es mir wesentlich schlimmer vorgestellt. Aber schön war's natürlich nicht", so Jimi Blue. "Man ist da sehr viel alleine mit seinen Gedanken. Ich bin gerne alleine, ich komme damit klar. Andere nicht."
Für etwas Abwechslung sorgte ein Fernseher in seiner Zelle, bis er eines Tages in der ARD-Sendung "Brisant" plötzlich selbst zum Thema wurde. "Das war ein bisschen komisch."
In Hamburg blieb er zeitweise sogar vom Hofgang ausgeschlossen. "In Hamburg durfte ich dreimal nicht in den Hofgang, weil eine Drohne drüber war. Pressevertreter sind in der Flugverbotszone geflogen, um Bilder von mir zu machen." Auch die Fahrt zur Überstellung nach Österreich verlief unter Beobachtung. "Wir mussten die abhängen, Kreisel fahren, Feldwege, Rastplatz warten. Erst als sie vorbei waren, ging's weiter."
Trotz aller Belastungen nutzte der Schauspieler die Zeit für Selbstreflexion: "Ich hatte viel Zeit, um über alles nachzudenken, was ich falsch gemacht hab, was ich nicht falsch gemacht hab und hab dann auch viel per Hand aufgeschrieben." Seine Botschaft ist klar: "Macht keine Kacke, Leute. Bezahlt eure Rechnungen, egal, wie trotzig ihr seid."
Nach der Haft will Jimi Blue nach vorne schauen. Für das kommende Jahr hat er bereits große Pläne: Er möchte zwischen Mailand und Dubai pendeln, Sommer in Europa, Winter in der Wüste.