Seit 2. Juni 2025 sitzt Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser in Innsbruck in Haft – am Wochenende durfte der 56-Jährige nun erstmals die Justizanstalt verlassen. Der ehemalige Finanzminister nutzte die paar Stunden Freizeit für einen Kurztrip in seine Kärntner Heimat.
In Maria Wörth staunten die Gäste in der noblen Seebar Linde über die unerwarteten Besucher. Karl Heinz Grasser genoss mit Ehefrau Fiona ein feines Mittagessen – sicherlich eine willkommene Abwechslung zu saurer Extrawurst und Thunfischdosen aus der Häf’n-Kantine. "Fiona wohnt nebenan, sie dürften spontan was essen gegangen sein", erklärt ein Insider gegenüber "Heute". Im Lokal gibt man sich natürlich diskret und bedeckt. Was dem Promi-Paar kredenzt wurde, wird nicht verraten.
Doch ein Blick in die Speisekarte der "Seebar" lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen – Gäste haben die verlockende Qual der Wahl. Als Vorspeise locken etwa warm geräuchertes Lachsfilet mit Kaviar und Wasabi um 26 Euro oder das Carpaccio vom Black-Angus (25 Euro). Als Hauptspeise wird etwa fangfrischer Fisch aus dem Wörthersee (38 Euro), Wiener Schnitzel (36 Euro) oder das Lachsfilet um wohlfeile 38 Euro kredenzt. Was sich der ehemalige Finanzminister bei seinem Freigang schmecken ließ, ist nicht bekannt.
Grasser stammt aus Kärnten, wuchs in Klagenfurt auf. Der ehemalige Finanzminister besaß selbst einmal eine Villa in Maria Wörth. Den Freigang nutzte Grasser auch dazu, um seine betagten Eltern – beide sind über 80 Jahre alt – zu besuchen.
Der Freigang nach nur wenigen Wochen sei ein "ganz normaler Vorgang", erklärt Staranwältin Astrid Wagner im Gespräch mit "Heute". "Das ist äußerst sinnvoll, so wird Grasser auf die Entlassung vorbereitet und nicht aus dem sozialen Leben gerissen. Über einen Freigang entscheidet die Leitung der Justizanstalt", erklärt Wagner. Von Grasser gehe keine Gefahr aus, die Sozialprognose sei gut – das alles spricht für die Häf'n-Auszeit.
"Auch bei meinen Mandanten kommen solche Freigänge regelmäßig vor", so die Strafrechts-Expertin. "Bei gefährlichen Straftätern sind solche Vergünstigungen aber auszuschließen." Grasser sitzt im Innsbrucker "Ziegelstadl" eine vierjährige Haftstrafe wegen Untreue ab, könnte im September eine Fußfessel beantragen.