FIS-Machtwort

Odermatt schoss gegen ÖSV – jetzt auch Schlupfloch weg

Ski-Dominator Marco Odermatt verliert jene Karbon-Schoner, die ihn schneller machen und gibt dem ÖSV die Schuld. Die FIS spricht nun Klartext.
Sport Heute
15.06.2025, 16:24
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Große Aufregung in der Weltcup-Sommerpause! Schon im Frühjahr hatte die FIS ein kommendes Karbon-Schoner-Verbot angekündigt. Der klare Grund: In den letzten zwei Saisonen häuften sich die schweren Stürze und Verletzungen. Der Weltverband will gegensteuern, das aggressive und bis ans Limit ausgereizte Material wieder zähmen.

Ski-Dominator Marco Odermatt wittert eine österreichische List hinter der Regelverschärfung. Warum? Der Schweizer klagte beim "Blick": "Es ist sicher auch eine Trotzaktion der Österreicher. Sie haben es alle auch probiert. Aber offenbar keinen Nutzen davon gehabt. Es löst einfach das persönliche Problem. Das ist sicher auch ein Grund, warum sie das verbieten."

Er wolle für eine Ausnahmeregelung kämpfen, schließlich erfülle der Karbon-Schoner bei ihm eine medizinische Funktion – er leidet an Schienbeinentzündungen. Odermatt über das Verbot: "Das wäre für mich und diverse andere Athleten ein riesiger Blödsinn!"

Er verwendet am Samstag also noch den Konjunktiv. Die FIS meint es mit ihrem Karbon-Verbot aber ernst, wie Generalsekretär Michel Vion am Sonntag laut "Krone" klarmacht. "Natürlich verstehen wir die Athleten, die so schnell wie möglich sein wollen und dieses Ziel über alles andere stellen. Und in manchen Fällen können diese Schoner auch einen positiven Effekt bei gesundheitlichen Problemen haben. Aber als Weltverband müssen wir an das große Ganze denken."

Vion erklärt weiter: "Das Schützen der Gesundheit der Athleten und ein faires, ausgeglichenes Spielfeld für alle Athleten sind unsere oberste Priorität. Wir haben wissenschaftliche Daten, die das erhöhte Verletzungsrisiko bestätigen, also ist es unsere Pflicht, dass wir eingreifen."

Aus gesundheitlichen Gründen wird es zwar aller Voraussicht nach Sonderregelungen geben. Aber: Das von Odermatt erhoffte Schlupfloch wird es nicht werden. Schoner aus Karbon sollen definitiv der Vergangenheit angehören. Sonderregelungen betreffen wohl Lösungen aus Gel oder Schaum.

Ein schlimmer Vorfall im Dezember 2024 diente speziell als abschreckendes Beispiel für die Gradwanderung durch die aggressive Materialentwicklung der letzten Jahre: Spitzen-Abfahrer Cyprien Sarrazin stürzte im Training für die Bormio-Abfahrt derart schwer, dass er aufgrund seiner Kopfverletzungen ins künstliche Koma versetzt werden musste, in den vergangenen Monaten einen mühsamen Weg zurück in den Alltag hinter sich hat.

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