Viel Kampf, viel Krampf, doch am Ende standen die drei Punkte für Österreich. Nachdem Marcel Sabitzer (49.) und Konrad Laimer (65.) für Rot-Weiß-Rot trafen, Altmeister Edin Dzeko für die Bosnier zwischenzeitlich ausgeglichen hatte (50.). Doch am Ende war es ein Triumph des Willens, verteidigte die Elf von Ralf Rangnick das eigene Tor.
Damit hält Rot-Weiß-Rot in der WM-Qualifikationsgruppe H bei zwölf Punkten aus vier Spielen, liegt makellos auf Platz zwei der Gruppe, hinter den punktgleichen Bosniern, die ein Spiel mehr ausgetragen haben. "Wir haben alles gegeben. Es war echt eine Schlacht. Aber wir haben gewonnen, weil wir es mehr wollten", strahlte Laufmaschine Nicolas Seiwald, der immer wieder als Teil der letzten Abwehrreihe das Spiel mitaufbaute. "In der ersten Halbzeit haben wir zu langsam gespielt, zu wenig Mut gehabt, dann aber etwas draufgelegt, die Chancen genutzt, waren effektiv", ergänzte der Leipzig-Legionär. Und betonte: "Wir haben genau gewusst, wie wichtig der Dreier ist, den haben wir geholt."
Ein Umstand, der auch Teamchef Ralf Rangnick freute. Der Deutsche musste aufgrund seiner nach wie vor schmerzenden Fußverletzung mit einem E-Bike über den Rasen fahren, hatte Mühe beim Gehen, konnte aber trotzdem lachten. "Wir haben uns darauf vorbereitet, dass es schwer wird, mit der Atmosphäre, der körperlichen Spielweise des Gegners. Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber einen guten Spirit, gute Energie auf dem Platz gelassen. Da kann man nur den Hut ziehen vor der Mannschaft", meinte der 67-jährige Deutsche. Und unterstrich dann mit Blick auf den Hexenkessel in Zenica: "Hier werden nicht so viele Mannschaften gewinnen, wir haben es heute geschafft."
"Auch wenn wir in Weiß gespielt haben, war klar, dass wir hier nicht als Weißes Ballett auftreten können. Wichtig ist der Sieg", betonte Rangnick, der auch meinte, er müsse seiner Mannschaft "heute nicht viel sagen, die wissen, dass es ein großer Schritt war, jetzt haben wir alles selbst in der Hand."
Deshalb schaute Rangnick auch bereits mit großem Wohlwollen auf die Tabelle. Da ist Österreich zwar noch Zweiter, hat aber die besten Karten. "Wir sind jetzt nicht mehr auf andere Ergebnisse angewiesen. Jetzt müssen wir gegen San Marino gewinnen, und das möglichst hoch, am Besten auch etwas für die Tordifferenz tun", schmunzelte der 67-Jährige.