Vier Spiele, vier Siege – das hat bisher noch kein ÖFB-Team in einer WM-Quali zusammengebracht. Nach dem 2:1-Erfolg beim Showdown in Bosnien-Herzegowina durfte also auch gefeiert werden.
Fendrich war dabei: "Es ist um extrem viel gegangen. Man hat in der Kabine gemerkt, was da für ein Druck von uns abgefallen ist", erzählt Christoph Baumgartner. Der Offensivmann schildert die Stimmung: "Wenn man 'Strada del Sole' oder 'I am from Austria' aufdreht, steht gleich die ganze Mannschaft. Es ist schon geil, wie sich jeder mit dem Land identifiziert." Dazu gab’s Pizza für alle.
Aber: Erst die Halbzeit. Michael Gregoritsch meint: "Wir sind so eine Einheit geworden, weil wir alle ein Riesenziel vor Augen haben. Wenn man dann Zwischenschritte erreicht, dann darf man feiern." Der Stürmer betont aber: "Wir haben jetzt mal die Hälfte des Jobs erledigt."
Teamchef Ralf Rangnick sieht es sogar noch schärfer: "Bis jetzt gibt es überhaupt keinen Grund, auf irgendwas stolz zu sein, es ist erst die Hälfte gespielt."
Trotzdem kann man dem ÖFB-Team zur Leistung in Zenica gratulieren. Das Stadion war stimmungsvoll, nach dem 1:0 kam gleich der Ausgleich – keine einfache Partie. Rangnick spricht vom "erwartet schweren Spiel". Seine Analyse: "Bosnien hat in den ersten 20 Minuten sehr stark begonnen, enormen Druck gemacht, körperbetont und taktisch gut gespielt. Da haben wir uns schwer getan. Danach waren wir besser im Spiel und die zweite Hälfte war dann von unserer Seite das deutlich bessere Spiel."
Baumgartner hebt die Reaktion nach dem Ausgleich hervor: "Wir machen das 1:0, kriegen dann gleich den Rückschlag. Was uns aber aktuell auszeichnet, ist, wie wir in so einer Situation zusammenstehen. So ein Spiel, so eine Kulisse und dann schießt du das Tor."
Dass die beiden Partien gegen Zypern und Bosnien-Herzegowina fußballerisch keine Leckerbissen waren, ist allen klar. "Wenn wir solche Spiele jetzt auch ziehen, dann spricht es in erster Linie für die Mentalität und Einstellung der Mannschaft"
Rangnick hat das schon vorher gewusst: "Zwei Spiele in einem so frühen Stadium der Saison, in dem die Spieler alle noch nicht so richtig im Spielrhythmus sind. Speziell bei uns gibt es Spieler, die nicht so viel bei ihren Klubs spielen. Mir war klar, dass das zwei schwere Spiele werden. Das hat sich bestätigt."
Sein Aber: "Wir haben trotzdem sechs Punkte aus den beiden Spielen geholt. Und wenn wir solche Spiele jetzt auch ziehen, dann spricht es in erster Linie für die Mentalität und Einstellung der Mannschaft."
Am Hunger der Mannschaft ändert auch die Tabellensituation nichts. Kapitän David Alaba bringt es auf den Punkt: "Der Schritt war auf jeden Fall sehr groß. Das ist uns natürlich bewusst. Aber es ist uns gleichzeitig bewusst, dass es noch ein sehr weiter Weg ist."