Kevin Danso hat bei einem Tritt in ein Loch im Rasen ordentlich Glück gehabt. Österreich hat drei Jahre, nachdem die Bilder des Happel-Lochs im Länderspiel gegen Dänemark um die Welt gegangen waren, ein neues peinliches Rasen-Thema.
Im ÖFB-Lager ist man sich einig: So etwas darf kein zweites Mal passieren.
"Ja, Oasch", bringt es David Alaba nach dem ÖFB-Länderspiel auf den Punkt. Der Zwischenfall im Spiel gegen Zypern in der Linzer Raiffeisen Arena sorgte für Aufregung: In der zweiten Halbzeit bleibt Tottenham-Legionär Danso in der Nähe des eigenen Sechzehners im Rasen hängen. Als er nach unten schaut, sieht er ein tiefes Loch vor sich.
Das Spiel war minutenlang unterbrochen. Ein Stadion-Mitarbeiter lief mehrmals mit einem Kübel voller Erde, um das Loch zu stopfen. Immerhin: Es gab belustigten Applaus von den Tribünen – das müde 1:0 gegen Zypern gab ohnehin nicht viele fußballerische Glanzlichter her.
Aber eine Frage bleibt: Wie kann es sein, dass innerhalb von drei Jahren zweimal während eines ÖFB-Länderspiels ein so großes Loch mitten am Spielfeld auftaucht?
"In dem Moment, in dem es passiert ist, habe ich mir gedacht: Versteckte Kamera. Ich bin jetzt drei Jahre Teamchef und zwei Mal ist im eigenen Stadion, zwar nicht im gleichen, plötzlich ein Loch im Rasen gewesen. Sowas passiert normalerweise alle 100 Jahre, aber nicht im gleichen Land", ist Teamchef Ralf Rangnick nach der Partie fassungslos.
Gott sei Dank konnte das Loch schnell zugeschüttet werden, so Rangnick weiter. "Dabei hat auch Alex Schlager tatkräftig mitgeholfen."
Der ÖFB-Goalie war sofort zur Stelle und hat gemeinsam mit den Greenkeepern der Raiffeisen Arena das 30 bis 40 Zentimeter tiefe Loch zugeschaufelt. "Ich arbeite gerne im Garten", grinst der Salzburger, "aber am Ende des Tages habe ich eh nichts machen können." Schlager schlug in dieselbe Kerbe wie sein Trainer. Auch er betonte, etwas Ähnliches noch nirgendwo anders erlebt zu haben.
Im Team konnte man über die kuriose Szene zwar lachen, aber alle sind sich einig: Das darf nie wieder passieren. "Kevin steigt rein, Gott sei Dank ist alles gut gegangen, das kann auch anders laufen", sagt Alaba.
Der Rasen in Linz steht schon länger in der Kritik. Jürgen Klopp hat ihn einmal als "Wiese" bezeichnet. Erst im Oktober 2024 hat LASK-Kicker Moses Usor im ramponierten Rasen sein Kreuzband gerissen. Mit Sasa Kalajdzic ist jetzt ein sehr verletzungsanfälliger Spieler zum LASK gekommen, der sich schon auf besseren Plätzen schwer verletzt hat.
Muss sich Rangnick jetzt Sorgen machen? "Er soll vor allem aufpassen, dass er nicht in irgendein Loch reintritt, das wäre sicherlich hilfreich", meint der 67-Jährige mit Galgenhumor.
Michael Gregoritsch: "Das Loch ist Pech, beim restlichen Platz müssen wir schauen, dass er in einem besseren Zustand ist. Generell wäre es super, wenn die Beschaffenheit ein bisschen besser wäre."
