Ich habe zuletzt mit David Alaba telefoniert. Die gute Nachricht: Er hat mir gesagt, dass er so fit ist wie nie seit seinem Kreuzbandriss. Ich habe mich über diese Nachricht als Freund gefreut, aber auch für das Nationalteam. Für die WM-Mission ist der Kapitän Alaba wichtig. Nicht nur David träumt von dieser WM in den USA, ganz Österreich tut das. 28 Jahre Warten sind genug. Ich weiß, Teamchef Rangnick wird das zu diesem Zeitpunkt nicht gerne hören, aber: Österreich schafft das.
Das Match in Bosnien ist für mich schon ein Entscheidungsspiel. Im engen Stadion wird es hitzig. Die Bosnier sind im Aufschwung. Nach drei Siegen ist Euphorie da. Man darf aber nicht vergessen: Gegen Zypern und San Marino siegte man wie gegen Rumänien mit einem Tor Unterschied. Qualität hat Österreich sicher mehr. Ich bin bei Alaba: Die Nationalelf war nie besser, seit ich Fußball verfolge.
Die Frage ist, ob David sein ÖFB-Comeback gibt. Bei Real Madrid kam er zuletzt nicht zum Einsatz. Ich verstehe es, dass er den besten Klub der Welt nicht verlassen wollte. Jeder Wechsel wäre für ihn ein Abstieg. Jetzt lauert er in Madrid unter dem neuen Coach Alonso auf seine Chance. Bekommt er sie, wird David da sein.
Klar ist: Die Matchpraxis fehlt jedem Fußballer. Die Minuten am Platz kann man nicht ersetzen. Ein Klavierspieler lernt ein Stück auch nicht durch das Lesen von Noten, sondern indem er in die Tasten greift. David braucht weniger Matchpraxis als andere. Darum glaube ich, dass er gegen Zypern Minuten bekommt und in Bosnien am Platz stehen wird
