Nun ist es fix - in Wien werden die Preise fürs Parken mit dem Auto und für das Fahren mit den Öffis teurer. Auch die Strafen für Schwarzfahren und für fehlende oder abgelaufene Parkscheine beim Parken werden empfindlich angehoben.
Die Begründung der Stadt: Die öffentliche Daseinsvorsorge Wiens sei international einzigartig und entscheidend für die hohe Lebensqualität, heißt es am Montag in einer Aussendung der Stadt Wien. Dabei wird auf internationale Studien verwiesen.
Betont wird, dass die "hohe Versorgungssicherheit" und die "nachhaltige Entwicklung statt Profitstreben" im Interesse der Wiener erhalten bleiben müssen.
Klarer Sparkurs: Bei der Budgetkonsolidierung gilt es laut den beiden Stadträtinnen Barbara Novak und Ulli Sima, ein Drittel einnahmenseitig und zwei Drittel ausgabenseitig einzusparen, um die Vorgabe des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig für das Budgetjahr 2025 in Höhe von 500 Millionen Euro zu erreichen.
Trotz dieses klaren Schwerpunkts sei es nicht immer möglich, Einsparungen ausschließlich auf Ausgabenseite zu verwirklichen. Daher werden nun auch Gebührenerhöhungen notwendig, die sich an den jüngsten Anpassungen des Bundes-Klimatickets orientieren, um die Einnahmenseite zu stärken und den Haushalt ausgewogen zu gestalten, so die Begründung.
Daher werde auch die Ortstaxe mit 1. Dezember 2026 von bisher 3,2% auf 8,5% angehoben, um die kommunalen Einnahmen nachhaltig zu stärken. Diese Anpassung sichere laut Aussendung wichtige Investitionen in Infrastruktur und Servicequalität, ohne die Attraktivität der Stadt für Gäste zu beeinträchtigen.
Bei einem Zimmerpreis von 400 Euro (inkl. 10% MWSt.) betrug die Ortstaxe bisher 10,10 Euro. Mit der neuen Ortstaxe von 28,70 Euro erhöht sich der Gesamtpreis von 410,10 Euro auf 428 Euro.
Eine Erhöhung der Parkgebühren ab 1. Jänner 2026 ist nun angesichts klammer Kassen unverzichtbar, um den steigenden Kosten der städtischen Infrastruktur gerecht zu werden und die angestrebten Budgetziele zu erreichen. Seit Jahren wurden die Gebühren nicht an die Inflation (VPI) angepasst - darauf wird in der Aussendung klar hingewiesen.
Alle Parkscheine werden zum 01.01.2026 um 30% erhöht, was bedeutet, dass sich die Kosten pro halbe Stunde unabhängig vom Parkschein um 40 Cent erhöhen. Das Parkpickerl wird um 3 Euro pro Monat angehoben – von 10 auf 13 Euro und wird von einem Jahres- auf einen Monatsbetrag umgestellt.
Finanzstadträtin Barbara Novak erklärt, dass "die Anhebung der Parkgebühren um 30% ein unverzichtbarer Beitrag zur finanziellen Stabilität ist. Mir ist bewusst, dass hinter jeder Zahl eine Leistung steht und hinter jeder Leistung auch Menschen, die von diesen Maßnahmen betroffen sind. Wir gewährleisten damit aber eine nachhaltige, faire und wirtschaftlich verantwortungsvolle Parkraumbewirtschaftung."
Die Erhöhung der Parkstrafen ab 1. Jänner 2026 ist für die Stadt Wien ein wichtiger Schritt, um für mehr Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr zu sorgen – zentrale Voraussetzungen für eine lebenswerte Stadt. Durch konsequente Ahndung von Falschparken werden gefährliche Situationen entschärft, Gehwege und Rettungswege freigehalten und der Verkehrsfluss verbessert. Eine klare, faire Regelung schafft zudem Verlässlichkeit und fördert ein respektvolles Miteinander im urbanen Raum, heißt es.
Hingewiesen wird, dass die Öffis die Lebensadern der Stadt sind. Sie bringen täglich rund 2,4 Millionen Menschen verlässlich, sicher und klimafreundlich an ihr Ziel. Wien hat in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert und damit ein Mobilitätsangebot geschaffen, das im nationalen, wie internationalen Vergleich seinesgleichen sucht.
2012 wurde das Jahresticket von 449 Euro auf 365 Euro gesenkt, seither ist der Preis – trotz genereller Teuerungen und Inflation – unverändert geblieben. Somit hat sich jede*r Jahreskartenbesitzer*in in den letzten 13 Jahren - durch die jährlichen Zuschüsse in Milliardenhöhe seitens der Stadt Wien - über 2.000 Euro erspart. Nur zum Vergleich: In London kostet die Jahreskarte für die Zonen 1–4 ganze 3.030 Euro, in Paris 976,80 Euro, in Stuttgart 881 Euro und in Zürich 858,50 Euro.
"Obwohl die Öffi-Preise für Kunde der Wiener Linien seit 2012 konstant niedrig geblieben sind, wurde das Angebot stark ausgebaut. Im Vergleich zu 2012 umfasst das Öffi-Netz in Wien 36 zusätzliche Linien und rund 190 Kilometer zusätzliche Linienkilometer", so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.
Mit 1. Jänner 2026 wird nun also die Jahreskarte auf 467 Euro erhöht. Wer sich für die digitale Version entscheidet, erhält ein Jahr lang einen Rabatt von 6 Euro, bezahlt somit 461 Euro und fährt mit 1,26 Euro pro Tag durch das gesamte Öffi-Netz der Stadt.
Im Zuge der Anpassung werden auch die Tarife der Kurzzeit- und Langzeittickets angehoben. Der digitale Kauf ist billiger: Für digitale Einzelfahrscheine und Kurzzeitnetzkarten gibt es eine permanente Preisreduktion von 5 Prozent.
▶ So wird ab dem 1. Jänner 2026 eine reguläre Einzelfahrt digital 3 Euro kosten, ermäßigt sind es 1,50 Euro.
▶ Das 24-Stunden-Wien-Ticket kostet digital künftig 9,70 Euro, das 7-Tage-Wien-Ticket 25,20 Euro.
▶ Das 31-Tage-Wien-Ticket digital kostet künftig 65,20 Euro.
Neben der Vollpreisvariante gibt es schon jetzt die ermäßigte Jahreskarte für Senior*innen ab 65 Jahren. Die neue Tarifstruktur beschert nun zwei weitere ermäßigte Jahreskarten: die Jahreskarte Jugend für alle unter 26 Jahren und die Jahreskarte Spezial für Menschen mit Behinderungen.
Die Jahreskarte Jugend ist für alle jungen Menschen erhältlich, unabhängig davon, ob sie studieren, in Ausbildung sind oder arbeiten. Gleichzeitig wird ein Anliegen vieler Studierender umgesetzt: Sie benötigen statt vier nur mehr ein einziges Ticket, um das ganze Jahr über mit den Wiener Öffis unterwegs zu sein. Das Top-Jugendticket bleibt weiterhin bestehen.
Der Preis für alle drei ermäßigten Jahreskarten liegt für alle Kund*innengruppen bei 300 Euro pro Jahr bei Einmalzahlung bzw. 315 Euro bei monatlicher Abbuchung.
Für Kunden, die sich für die digitale Jahreskarte entscheiden, gibt es einen zeitlich begrenzten Rabatt in der Höhe von 6 Euro. Somit kostet die ermäßigte Jahreskarte 294 Euro.
Um in Zukunft noch besser planen zu können, haben die Wiener Linien gemeinsam mit der Stadt Wien beschlossen, ab 1. Jänner 2027 die Tarife jährlich zu valorisieren. Damit ziehen die Wiener Linien gleich mit dem VOR, den ÖBB und dem KlimaTicket.
Auch die Strafe, die beim Fahren ohne gültiges Ticket zu erbringen ist, wird angepasst. Denn Fahren ohne Ticket ist kein Kavaliersdelikt – es ist unsolidarisch.
Ab 1. Jänner 2026 erhöht sich die Gebühr auf 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie auf 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein.