Politik

Österreicher trotz Lockdowns fast wie immer unterwegs

Wirkt der Lockdown noch? Zweifel daran schüren neue Mobilfunkdaten. Diese zeigen nämlich, dass kaum ein Österreicher mehr wirklich zuhause bleibt.

Rene Findenig
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Viele Menschen sind trotz Lockdowns unterwegs, hier ein Foto vom 17. Dezember 2020.
Viele Menschen sind trotz Lockdowns unterwegs, hier ein Foto vom 17. Dezember 2020.
apa/picturedesk

Freundlich ausgedrückt, Stubenhocker sind die Österreicher keine, heißt es zu dem besorgniserregenden Thema im Ö1-"Morgenjounal". Will man es schonungslos ausdrücken, dann pfeifen mehr Österreicher denn je auf die von der Bundesregierung verordneten Lockdown-Maßnahmen. Eine "Lockdown-Müdigkeit" stellt Peter Klimek von der MedUni Wien fest, der dazu Mobilfunk- und Bewegungsdaten der Österreicher ausgewertet hat.

Davon, dass sich nach der Verschärfung des aktuellen Lockdown mit FFP2-Pflicht und größerem Sicherheitsabstand etwas getan hätte, merkt er dabei am Verhalten der Bürger nicht und verweist dabei auf die Bewegungsdaten der vergangenen Woche. Es kommt aber noch schlimmer: "Von Lockdown zu Lockdown sind mehr Menschen unterwegs", sagt Klimek. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sei die Mobilität in der Bevölkerung um 70 Prozent zurückgegangen.

"Das wird uns auf den Kopf fallen"

Im zweiten Lockdown im Herbst sei es dann nur noch ein Rückgang von rund 45 Prozent gewesen, zu Beginn des aktuellen Lockdowns gar nur mehr "maximal 27 Prozent". Und mit der Verschärfung des jetzigen Lockdowns sei diese Zahl sogar noch einmal auf 20 bis maximal 25 Prozent gesunken, so der Forscher. Wien habe dabei vor der Steiermark die meisten Menschen, die Zuhause bleiben, am stärksten unterwegs seien die Bürger in Westösterreich, vor allem auch Tirol und Salzburg.

Spätestens mit der Ausbreitung der Virus-Mutationen, die bereits jetzt feststellbar sei, würden diese Zahlen uns "auf den Kopf fallen", so Klimek. Sein Fazit. Die momentan schon scharfen Maßnahmen müssten noch weiter verschärft werden. Denn während man bereits jetzt eine Öffnung aller Bereiche am 8. Februar ausschließen könne, müsse man sich ohne neue Regeln fragen, was überhaupt aufsperren könne. Selbst für Schulen, aber auch den Handel seien die Zahlen derzeit viel zu hoch. Sperre man jetzt auf, dann könne man alles wieder komplett in zwei bis drei Wochen zusperren, so Klimek.

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    Köhler,Ralph / Action Press / picturedesk.com