Aufatmen nach der Energiekrise: Die Gasversorgung ist auch ohne russisches Erdgas gesichert. Das bestätigt die Behörde E-Control. Schon jetzt sind in den heimischen Speichern 82,8 Terawattstunden Gas eingelagert – das ist sogar mehr als Österreich im Schnitt pro Jahr verbraucht, erklärte E-Control-Vorstand Alfons Haber am Donnerstagabend vor Journalisten. Wie sn.at berichtet, gibt es auch bei den Preisen Entspannung.
Für das Jahr 2027 wird Gas am Großhandelsmarkt aktuell mit 31 Euro pro Megawattstunde gehandelt. Das ist weniger als die 35 Euro, die Gas derzeit an der Börse kostet, so Haber weiter.
Vielleicht gibt es bald ein Comeback für Österreich als Gastransitland. Sollte die EU, wie angekündigt, schrittweise ein Verbot von Gasimporten aus Russland durchziehen, könnten bei uns die Gebühren für das Gasnetz nach 2027 sogar sinken. Dann könnte Österreich wieder Gas durchleiten und so die Slowakei, Ungarn und die Ukraine mit westlichem Gas versorgen.
Früher war Österreich ein wichtiges Transitland für russisches Gas. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem Abschied von russischem Gas hat unser Land diese Rolle und die Einnahmen daraus verloren.
Jetzt kommt das meiste Gas über Deutschland.
Seit die OMV heuer ihren langfristigen Vertrag mit der russischen Gazprom gekündigt hat, kommt das Gas nicht mehr von Osten nach Westen, sondern umgekehrt: Österreich importiert den Großteil seines Gases nun über Deutschland. Das Gas stammt vor allem aus Norwegen und aus den Flüssiggas-Terminals in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Auch aus Italien wird Gas importiert.
Seit dem Beginn des Krieges hat sich der Import von Flüssiggas (LNG) in der EU fast verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2025 waren es 836 Terawattstunden, davon kamen 55 Prozent aus den USA. Mit dem Handelsabkommen, das US-Präsident Donald Trump mit der EU ausgehandelt hat, könnte dieser Anteil noch weiter steigen. Laut E-Control sind die 700 Milliarden Euro, um die die EU Öl und Gas aus den USA kaufen soll, aber deutlich zu hoch angesetzt. Bei einem Marktpreis von 35 Euro pro Megawattstunde könnten die LNG-Terminals der EU nur Gas im Wert von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr importieren.