Große Trauer im Skizirkus! Der italienische Skirennläufer Matteo Franzoso erlag am Montag seinen Verletzungen, die er sich bei einem Sturz bei einer Trainingsfahrt in Chile zuzog. Der Todesfall des 25-Jährigen ist bereits der Vierte, der seit Oktober 2024 abseits von Rennen passierte. Die Folge: Rufe nach verstärkten Sicherheitsvorkehrungen bei Trainings werden laut. Auch ÖSV-Alpinchef Christian Mitter bezog dazu Stellung, stellte allerdings klar, dass es beim Skisport immer ein Restrisiko geben würde.
Der 45-Jährige sprach gegenüber der "Krone" sein tiefes Mitgefühl aus: "Wir sind zutiefst betroffen über den tragischen Vorfall in Chile. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie von Matteo Franzoso, seinen Teamkolleginnen und Teamkollegen sowie dem italienischen Verband FISI. Wir wünschen allen Beteiligten in dieser schweren Zeit viel Kraft." Außerdem erklärte Mitter, der seit Mai die sportliche Leitung im ÖSV innehat, dass laufend an neun Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet wird. "In diesem Jahr haben wir rund 1000 Meter zusätzliche B-Netze ins chilenische El Colorado exportiert, um die Absicherung bei den Trainings zu optimieren."
Zusätzlich wünscht sich Österreichs Alpinchef: "Es wäre sinnvoll, wenn sich die großen Verbände noch stärker zusammenschließen und einen gemeinsamen Finanzierungspool für Sicherheitsinstallationen schaffen. Insbesondere an Orten, an denen viel Speedtraining auf internationaler Ebene stattfindet." Der 45-Jährige stellte aber auch klar: "Dennoch müssen wir uns bewusst sein: Ein Restrisiko bleibt im alpinen Skisport leider immer bestehen."
Für die heimischen Athleten und Athletinnen gibt es jedenfalls ausführliche Sicherheitsvorkehrungen. "Vor Ort steht ein Netzwerk von fünf bis sechs chilenischen ÄrztInnen zur Verfügung, die allesamt TraumatologInnen beziehungsweise NotfallmedizinerInnen und eng mit Kliniken in Santiago vernetzt sind. Bei jedem Training ist ärztliches Personal anwesend. Diese enge Kooperation ist ein zentraler Bestandteil unserer Sicherheits- und Betreuungsstrategie bei Übersee-Trainingslagern."
Der Todesfall von Franzoso ist bereits der Dritte, den die italienische Ski-Familie seit Oktober 2024 verkraften muss. Zuvor verstarb bereits der 19-jährige Mattia Lorenzi bei einem Trainingssturz und der 18-jährige Marco Degli Uomini nach einem Sturz vor dem Super-G in Monte Zoncolan. Franzoso verlor bei einer Trainingsfahrt die Kontrolle, krachte durch ein Sicherheitsnetz und prallte heftig gegen einen Windschutz. Er wurde sofort in ein Krankenhaus in der Landeshauptstadt Santiago gebracht und dort ins künstliche Koma versetzt. Doch alle Bemühungen der Ärzte blieben vergeblich: Am Montag, nur einen Tag vor seinem 26. Geburtstag, starb Franzoso.