Lamparter im "Heute"-Talk

ÖSV-Seriensieger: "Ich schüttle keine Hände mehr"

Johannes Lamparter dominiert die Nordische Kombination. Sein Ziel: Olympia-Gold. Im "Heute"-Interview verrät der Tiroler sein Erfolgsgeheimnis.
Erich Elsigan
11.12.2025, 07:09
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Vier Weltcup-Starts, drei Siege – Johannes Lamparter ist im Olympiawinter der aktuell erfolgreichste ÖSV-Athlet. Die Gefahr abzuheben besteht beim Nordischen Kombinierer trotzdem nicht.

"Ich versuche, am Boden zu bleiben, mein Umfeld hilft mir dabei", erzählt der 24-Jährige im "Heute"-Gespräch. "Ich achte darauf, wie ich wahrgenommen werde. Roger Federer ist in dieser Hinsicht mein Idol. Er hatte trotz seiner gigantischen Erfolge einen unglaublichen Charakter. Er hatte eine Persönlichkeit, die man einfach mögen hat."

Lamparter überlässt nichts dem Zufall. "Ich schüttle zum Beispiel keine Hände. Ich will jegliches Risiko, krank zu werden, minimieren. Gerade im Herbst und Winter hat jeder einen Schnupfen oder sonst was. Ich probiere einfach, so professionell wie möglich zu arbeiten. Ich hoffe, ich komme nicht unsympathisch rüber, aber eigentlich ist es mir egal."

Der Doppelweltmeister von 2022 bringt ein weiteres Beispiel. "Es ist wie mit dem Alkohol. Während der Saison trinke ich nichts. Manche bewundern es, andere reden deppert und finden es abnormal, wenn ich auf einem Festl ein Mineral bestelle. Das ist jedoch eher ein gesellschaftliches Problem. Sollte ich bei Olympia drei Goldene holen, werde ich mir aber auch ein Bier gönnen."

"Heute"-Diskussion: Hat der Wintersport Zukunft?

Bei Winterspielen hat Lamparter eine Rechnung offen – 2022 wurde er in Peking zwei Mal Vierter. "Nicht schön, das will ich nicht mehr erleben. Dort geht es nur um Medaillen. Ich habe alles darauf ausgerichtet. Klappt es nicht, geht die Welt aber auch nicht unter."

„Für einen Skispringer wäre ich zu schwer“
Johannes Lamparter

Als Kombinierer ist der Tiroler in der Loipe und auf der Schanze Weltklasse. "Heute" will wissen: Was wäre bei den Spezialisten möglich? "Für einen Skispringer wäre ich derzeit zu schwer, müsste ein paar Kilo abnehmen. Ich glaube nicht, dass ich Chancen hätte, in der Weltcup-Mannschaft dabei zu sein. Und für einen reinen Langläufer bräuchte ich mehr Oberkörper, mehr Kraft. Es ist wie bei einem Zehnkämpfer. Der hätte bei den Speerwurf-Spezialisten auch keine Chance."

Als Teenager ging Lamparter erfolgreich einer weiteren Sportart nach: dem Gewichtheben. Was blieb aus dieser Zeit? "Vieles. Ich bin seit damals unglaublich beweglich. Viele haben Probleme, wenn sie lange Langlaufen, ich nicht. Ich würde es wieder so machen." Auch im Training kommt ihm die Erfahrung zugute. "Eine klassische Kniebeuge macht gefühlt jeder Sportler. Aber eine saubere Kniebeuge ist einfach viel besser zu machen, als wenn es irgendwie ausschaut."

Lamparter verzichtet auf Rituale. "Ich bin nicht abergläubisch, nehme nur die gleichen Schuhbänder. Und ich habe auf Reisen meinen eigenen Polster mit."

Die nächsten Einsätze hat der Weltcup-Führende am 19. und 20. Dezember – die Heimbewerbe in Ramsau stehen am Programm.

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