Der schwere Ausfall von Stefan Eichberger hat das österreichische Speed-Team mitten in der Olympia-Saison hart getroffen. Im Interview mit der "Krone" machte ÖSV-Star Vincent Kriechmayr deutlich welchen Einfluss der 25-jährige Steirer auf das Team hatte: "Wenn man so einen Topathleten wie ihn dabei hat, tut das einer Mannschaft immer gut. Er war pfeilschnell, hatte einen super Grundspeed und skifahrerisch einen brutalen Schritt gemacht. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis er gewinnt oder ständig am Podium fährt. Schade. Bitter für ihn und für uns", sagte Kriechmayr.
Gleichzeitig zeigte sich der Routinier überzeugt davon, dass Eichberger nach der schweren Verletzung stark zurückkommen wird.
Der folgenschwere Sturz ereignete sich im Abfahrtstraining am Dienstag auf der berüchtigten Saslong in Gröden. Nach einem zu kurzen Sprung über die Kamelbuckel landete der Steirer unglücklich auf dem Gegenhang mit dem rechten Bein. Er verspürte sofort starke Schmerzen im Knie und musste die Fahrt abbrechen. Weitere Untersuchungen brachten schließlich die bittere Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie ein Meniskusriss im rechten Knie. Damit ist die Olympia-Saison für Eichberger gelaufen, denn nun stehen mehrere Monate Pause an.
Kriechmayr ordnete auch die Umstände des Trainings ein. Viele Läufer seien bei den Kamelbuckeln hart aufgekommen. Der Abfahrtssport bringe dieses Risiko nun einmal mit sich. Ob der Unfall vermeidbar gewesen wäre, lasse sich im Nachhinein kaum beurteilen. Größere Eingriffe an der Strecke hätten das Training deutlich verzögert oder sogar unmöglich gemacht. Am Ende sei es schlicht unglücklich gelaufen.
Besonders schmerzhaft ist der Ausfall, weil sich Eichberger zuletzt klar im Aufwind befand. Seit Dezember 2024 hatte er sich im Weltcup-Topfeld etabliert, sechs Top-Ten-Platzierungen geholt und mit zwei sechsten Rängen seine bislang besten Ergebnisse erzielt. Im ÖSV galt er als einer der nächsten Stars im Speed-Team. Nun gilt es für Eichberger, der bereits am Dienstag in Graz operiert wurde, sich voll auf die Reha zu konzentrieren und mit neuem Mut weiterzukämpfen.