Politik

Rufe nach Rücktritt von "Krawall-Kickl" werden lauter

Auch drei Tage nach der Corona-Demo in Wien gehen die Wogen zwischen Herbert Kickl (FPÖ) und der ÖVP hoch. Klubchef Wöginger fordert Kickls Rücktritt.

Michael Rauhofer-Redl
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 ÖVP-Klubchef August Wöginger fordert den Rücktritt von FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl.
ÖVP-Klubchef August Wöginger fordert den Rücktritt von FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl.
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Am Samstag trat der frühere Innenminister und nunmehrige FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl im Wiener Prater auf, um im Zuge einer Demonstration gegen die Bundesregierung und allen voran Bundeskanzler Sebastian Kurz zu agitieren. Im Nachgang kam es zum Scharmützel zwischen der Polizei und Kickl. Die Exekutive erklärte, Kickl abgestraft zu haben, dieser wiederum wusste im Gespräch mit "Heute" nichts von einer möglichen Anzeige

Seit Kickls Auftritt in der Wiener Leopoldstadt kommt heftige Kritik seitens der ÖVP. Innenminister Karl Nehammer sprach von einem "erbärmlichen Verhalten", erklärte, dass durch die Demonstration am Wochenende "eine rote Linie überschritten" worden sei. Ebenfalls am Montag legte ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior nach, forderte den Rücktritt Kickls von allen politischen Ämtern. Dieser habe am Samstag einen "Auftritt in Hooligan-Manier" hingelegt.

"Fest der Narrenfreiheit"

Einen Tag später legte am Dienstag dann auch noch August Wöginger, Klubobmann der ÖVP, nach. In einer Aussendung erklärte er, dass "'Krawall-Kickl' wenigstens den letzten Rest an Anstand wahren und endlich zurücktreten" solle. Im Stil eines Volksverhetzers aus dunklen Tagen wiegle Kickl Menschen zu Gewalt und Zwietracht auf und gefährde Gesundheit und öffentliche Sicherheit gleichermaßen. Dann auch noch von einem "Fest der Freiheit" zu sprechen, setze dem Ganzen die sprichwörtliche Krone auf. Laut Wöginger könne es sich maximal um ein "Fest der Narrenfreiheit" gehandelt haben.

Es liege nun an den "konstruktiven Teilen" der Freiheitlichen, Kickl zum Rücktritt zu bewegen: "Es kann einem Norbert Hofer, der als Dritter Nationalratspräsident ja staatspolitische Verantwortung trägt, doch keinesfalls egal sein, dass ein völlig losgelöster FPÖ-Klubobmann offenbar eine Privat-Revolution auf Kosten der Menschen und des Landes führt", erklärte Wöginger.