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ÖFB-Boss Leo Windtner: "Müssen uns umsehen"

Die ÖFB-Talfahrt geht weiter. Die Kritik an Teamchef Koller wird größer. ÖFB-Boss Windtner und Koller nehmen Stellung.

Heute Redaktion
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Wieder kein Sieg! Das ÖFB-Team musste sich nach der Niederlage gegen Wales zuhause gegen Georgien mit einem 1:1-Remis zufrieden geben. Damit steht endgültig fest: Der Traum von der WM-Endrunde in Russland 2018 ist geplatzt.

Das Nationalteam und Trainer Marcel Koller scheiterten in der WM-Qualifikation. Das jüngste 1:1 gegen die Nummer 112 der FIFA-Weltrangliste reiht sich eine lange Liste der Enttäuschungen ein. Aus den letzten 13 Länderspielen konnten Koller und seine Mannschaft lediglich zwei Siege erobern.

Die Euphorie der erfolgreichen EURO-Qualifikation ist längst verpufft, der Teamchef angezählt. Kollers Vertrag läuft nach den verbleibenden zwei Quali-Spielen aus. "Ich möchte so schnell nach dem Spiel nicht entscheiden, ein paar Tage Ruhe geben und Pro und Contra abwägen. Ich weiß ja auch nicht, was der ÖFB entscheidet", erklärte Koller nach dem Spiel.

ÖFB-Boss Windtner mit Klartext



Präsident Leo Windtner ließ anschließend bereits durchblicken, was der Verband vorhat. Ein klares Bekenntnis zum Teamchef gibt es nicht: "Wir werden nicht zögerlich handeln, aber mit ihm vorher Gespräche führen. Das sind wir ihm schuldig. Es gab noch keine Suche, das wäre unfair. Aber wir werden uns parallel zu den Gesprächen mit Koller umsehen müssen."

Ziel dieser Suche sei es, einen Teamchef zu finden, der zu Österreich passe. Wo der herkommt, sei nebensächlich. "Es gibt ein bestehendes Profil, das müssen wir updaten." In Sachen Zeitplan hält sich Windtner zurück, stellt aber klar, dass die Entscheidung bis zum nächsten Quali-Spiel gegen Serbien (6. Oktober) gefallen sein sollte.

Querschüsse, Rückendeckung von "Arnie"



Im Vorfeld des Georgien-Matches war bereits durchgesickert: Kommende Woche soll es zu einem Treffen der ÖFB-Entscheidungsträger kommen und über die Zukunft Kollers und den weiteren Fahrplan diskutiert werden.

Aus dem ÖFB-Lager gab es bereits erste Querschüsse. Horst Lumper, der Präsident des Vorarlberger Fußball-Verbandes, verriet im Gespräch mit dem ORF Vorarlberg, dass er nicht an eine weitere Zusammenarbeit glaube. Er hält Andreas Herzog für einen würdigen Nachfolger.

Star-Kicker Marko Arnautovic sieht das anders. Er wehrte sich nach dem Abpfiff gegen die Kritik an seinem Teamchef. "Ich denke nicht, dass es am Trainer liegt. 'Koller raus', ist immer leicht zu sagen. Er hat uns zur EURO gebracht, hat etwas Riesiges geschafft. Wir Spieler müssen es am Platz richten." (Heute Sport)