ÖFB in Israel: Als Orangen auf Hans Huber flogen

"Es ist wirklich ein Skandal gewesen, was sich hier abgespielt hat."

Die letzten Spielminuten des WM-Qualifikationsspiels zwischen Israel und Österreich gingen 2001 in die rot-weiß-rote TV-Geschichte ein. Nachdem der jetzige Israel-Teamchef Andi Herzog für den ÖFB in der 92. Minute per Freistoß ausgeglichen hatte, kam es zum denkwürdigen Skandal.

Später Herzog-Ausgleich

Es war der 27. Oktober 2001. Österreich brauchte in der WM-Qualifikation in Tel Aviv unbedingt einen Punkt gegen Israel. Doch die Vorzeichen standen alles andere als gut für Rot-Weiß-Rot. Aufgrund der politischen Lage trat der ÖFB ersatzgeschwächt an, musste das 0:1 durch Shimon Gershon in der 56. Minute hinnehmen.

Ehe Herzog in der 92. Minute ausglich. Zum Jubel des österreichischen TV-Kommentators Hans Huber. Was danach passierte, ist ein Stück Fernsehgeschichte.

Der Originalkommentar von Hans Huber

"Ich werde hier inzwischen mit Orangen, mit Steinen, mit allen möglichen Gegenständen beschossen. Das wird der FIFA gemeldet, selbstverständlich. Ich weiß, es ist für Sie uninteressant, aber mich hat gerade eine Orange am Kopf getroffen. Ich weiß, es ist für Sie völlig wurscht, das weiß ich, ich möchte es Ihnen aber nur sagen, unter welchen Umständen wir hier arbeiten."

"Das Publikum hat sich ordentlich benommen. Aber jetzt explodiert hier die Stimmung, weil die Österreicher ausgeglichen haben. Ich sage Ihnen das nur, um es zu dokumentieren. Jetzt fliegen wieder alle möglichen Becher, Dosen, alle möglichen Gegenstände, wieder ein Feuerzeug auf mich zu."

"Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich sammle hier nur die Gegenstände ein, dass wir es bei der FIFA belegen können. Es ist jetzt wirklich ein Skandal."

WM-Qualifikation trotzdem verpasst

Der ORF-Kommentator blieb zum Glück unverletzt. Genauso wie die österreichischen Spieler.

Trotzdem blieb das rot-weiß-rote Happy End aus. Im Play-off zur WM 2002 scheiterte das ÖFB-Team mit zwei Pleiten (0:1, 0:5) an der Türkei. (wem)