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"Ruttensteiner schlug sich Riesengehalt heraus"

ÖFB-Chaos! Sportdirektor Willi Ruttensteiner wurde gefeuert, Marcel Koller muss gehen. Jetzt erzählt ein ÖFB-Insider über Hintergründe.

Heute Redaktion
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Willi Ruttensteiner ist als Sportdirektor des ÖFB Geschichte, bei Marcel Koller steht der Abschied kurz bevor. Mit Peter Schöttel ist Ruttensteiners Nachfolger bereits gefunden, die Suche nach einem neuen Teamchef soll in 20 Tagen abgeschlossen sein. Eine heimische Lösung scheint zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich. Andreas Herzog gilt als Favorit.

Der ÖFB präsentierte sich zuletzt wie ein schlecht geführter Hobbyklub. Und es rumort weiter: Niederösterreichs Landespräsident Johann Gartner geht jetzt in der " Krone"mit pikanten Details über seine Kollegen an die Öffentlichkeit.

"Besser den Mund zu halten"

Auf die Frage, warum man Kollers Aus nicht nach der WM-Qualifikation verkündete, stellt Gartner klar: "Weil sich einige Landespräsidenten in den Mittelpunkt stellen wollten und damit voreilig rausrückten. Ausgemacht war, dass nur Leo Windner spricht, aber es gab Wichtigtuer, für die es besser wäre, manchmal den Mund zu halten." Er selbst hätte das getan: "Mein Motto ist, dass man oft mehr sieht, wann man weiter hinten steht."

Rolle von Alaba

Spannend sind auch die Hintergründe zum gefeuerten Sportdirektor Willi Ruttensteiner. Dessen Analyse zum WM-Quali-Aus war laut Gartner in Ordnung, jene zum EM-Desaster jedoch nicht: "Da hatte er nicht die wirklichen Themen angesprochen. Von der Gruppenbildung im Team, oder der Tatsache, dass sich Alaba mit der von Koller gewünschten Rolle auf dem Platz nicht anfreunden wollte, erfuhren wir erst jetzt."



"Weniger Wissenschaft, mehr Fußball"

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Für Gartner sei damit Ruttensteiners Abgang vertretbar. "Ruttensteiner hatte sich bei seiner Wiederbestellung ein Riesengehalt rausgeschlagen, da durfte er sich einfach keine Fehler leisten. Wir wollten bei seinem Amt weg von der Wissenschaft und zurück zum Fußball."

"In Chemiekonzern nicht nur Chemiker

Fakt ist: Es stehen wichtige Entscheidungen an, die Zukunft des heimischen Fußballs steht auf dem Spiel. Haben die Landespräsidenten dafür die nötige Kompetenz? "Wir zählen zu den Eigentümern des ÖFB und müssen daher Entscheidungen treffen. Auch in einem Chemiekonzern arbeiten nicht nur Chemiker."

"Mauhart hätte sich nicht so viel gefallen lassen"

Zur Rolle von ÖFB-Boss Leo Windtner merkt Gartner an: "Beppo Mauhart hätte sich von seinen Gremien nicht so viel gefallen lassen wie Leo Windtner. Ein Schiff kann nur einen Kapitän haben."

(red)

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