Obwohl der Titel dieser Kolumne glauben lässt, dass ich eine Alkoholbeichte ablege, geht es um mein tägliches Stamperl Leinöl. Jetzt werden sich einige fragen: warum denn das? Ich kann's verstehen, ein Schluck Öl in der Früh klingt nicht wirklich verlockend. Doch die Effekte schon.
Der Grund für mein Ritual sind Omega-3-Fettsäuren, die besonders in Leinöl reichlich enthalten sind. Sie gehören zu den essenziellen Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann, aber unbedingt braucht. Bekannt sind sie vor allem für ihre Wirkung auf Herz und Gehirn: Sie unterstützen die Zellfunktion, regulieren Entzündungen und können sogar die Stimmung stabilisieren.
Wer also regelmäßig Omega-3-Fette zu sich nimmt, stärkt nicht nur sein Herz-Kreislauf-System, sondern auch die Gelenke, das Immunsystem und die Psyche. Außerdem werden dadurch chronische Krankheiten verhindert oder präventiv vorgebeugt – kurz gesagt: Omega-3 ist ein Multitalent in puncto Vorsorge.
Natürlich stellt sich die Frage, wo man diese wertvollen Fettsäuren findet. Für Fischliebhaber gibt es gute Nachrichten: Egal ob Lachs, Makrele oder Hering – all diese fettigen Fischarten sind perfekte Lieferanten. Auch Eier, Milchprodukte sowie Meeresfrüchte wie Muscheln oder Austern sind eine gute Wahl. Doch auch Vegetarier:innen oder Veganer:innen können auf bestimmte Lebensmittel setzen, um ihren Omega-3-Gehalt stabil zu halten: Sojaprodukte, Walnüsse, Chiasamen, Hanfsamen und das von mir geliebte Leinöl.
Sollte man den erdigen Geschmack vom Leinöl nicht so gut runterbekommen, kann ich nur eines mit Geschmack empfehlen. Mein Favorit ist schon seit einige Zeit die Variante mit Kokosgeschmack - die lässt sich super leicht in den morgendlichen Porridge mischen oder eben gleich als "Stamperl" trinken.
Jetzt wird es ein wenig kompliziert: Wichtig ist dabei nicht nur die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, sondern auch das Verhältnis zu Omega-6-Fetten. Unser moderner Speiseplan liefert dabei leider oft ein Übermaß an Omega-6, sei es durch Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl- oder Maisöl, verarbeitete Snacks oder Fertiggerichte.
Dieses Ungleichgewicht kann Entzündungsprozesse im Körper fördern, während Omega-3 ihnen entgegenwirkt. Dabei geht es nicht um das komplette Vermeiden von Omega-6, sondern um die Balance. So unterstützt man seine Gesundheit nachhaltig und vermeidet Entzündungsreaktionen.
Gerade trendet auch diese Ernährungsform - die sogenannte "Anti-Inflammatory-Diet", wo von Influencern sehr oft Omega-3 als wertvolle Quelle angepriesen wird. Doch bei dieser Ernährungsweise steckt viel mehr dahinter, als nur ein Social-Media-Trend oder ein viral gehender Hashtag.
Sich anti-entzündlich zu ernähren, kann man wirklich jedem ans Herz legen: Es geht dabei nämlich nicht um schnelle Effekte oder strikte Regeln, sondern um ein nachhaltiges Wohlbefinden sowie einen ganzheitlichen Ansatz. Nach und nach merkt man die Veränderungen: mehr Energie, ein besser funktionierender Stoffwechsel, konzentrierteres Arbeiten und eine bessere Haut. Studien zeigen, dass eine Omega-3-Zufuhr besonders gegen Pickel und Akne wirkt.
Wer also auf Omega-3-Fettsäuren achtet und dazu noch ausreichend Bewegung in den Alltag einbaut sowie weniger Alkohol trinkt, ist auf einem guten Weg zu mehr Wohlbefinden.