VKI fand PFAS

Säuglingsanfangsnahrung im Test – nicht alle "gut"

Alle 17 getesteten Produkte überzeugten beim Nährwert, doch PFAS-Rückstände und Preisunterschiede werfen Fragen zur Sicherheit und Fairness auf.
Heute Life
24.09.2025, 15:26
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Mehr als 80 Prozent der Babys in Österreich bekommen laut einer 2021 im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführten Studie in ihrem ersten Lebensjahr Säuglingsanfangsnahrung. Eltern müssen darauf vertrauen können, dass die "Pre-Nahrung" alles enthält, was der Säugling benötigt, und frei von Schadstoffen ist, so der Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Gemeinsam mit der Stiftung Warentest wurden 17 Produkte getestet. Elf schnitten gut ab, sechs durchschnittlich.

Schadstoffe und Preisunterschiede

Alle getesteten Produkte haben bei der ernährungsphysiologischen Qualität ein "Sehr gut" bekommen. "Das ist erfreulich, denn in früheren Tests erreichte kein Produkt in diesem Prüfpunkt eine sehr gute Bewertung", lobten die Fachleute.

„Das ist erfreulich, denn in früheren Tests erreichte kein Produkt in diesem Prüfpunkt eine sehr gute Bewertung.“

Bei den Schadstoffen gab es aber Unterschiede. Erstmals auf polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) geprüft – das sind die sogenannten Ewigkeitschemikalien. "Fündig wurden wir in fast allen Anfangsnahrungen", so der VKI. Fünf Produkte sind besonders aufgefallen. Trotzdem: "Auch wenn die in einigen Produkten nachgewiesenen PFAS-Gehalte vergleichsweise hoch sind, ist unserer Ansicht nach eine Ernährung damit vertretbar."

Bei anderen Schadstoffen wie Glycidyl-Ester, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), Blei, Kadmium, Bisphenol A (BPA) und dem Schimmelpilzgift Aflatoxin M1 gab es keine Beanstandungen. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) wurden zwar nachgewiesen, aber in der trinkfertigen Nahrung nur an der Grenze des Messbaren oder knapp darüber.

Gefährlicher Keim

In einer einzigen Mischprobe aus drei Verpackungen wurde der Keim Cronobacter gefunden. In sechs weiteren Proben war davon nichts zu entdecken. Der Hersteller hat die betroffene Ware vorsorglich aus dem Handel genommen. Salmonellen, Enterobakterien, Listeria monocytogenes und Bacillus cereus wurden in keiner Probe entdeckt.

Cronobacter

Infektionen mit Cronobacter sind zwar sehr selten, aber für Babys mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm oder mit schwachem Immunsystem, vor allem in den ersten zwei Monaten, gefährlich.

Auch beim Preis gibt es große Unterschiede: Umgerechnet auf den Monatsbedarf kostet eine Anfangsmilch mit 135 Euro fast dreimal so viel wie eine andere, ebenfalls gut bewertete, mit 42 Euro. Die gleichen Produkte sind in Österreich zum Teil deutlich teurer als in Deutschland. Ein Produkt ist dort sogar pro Kilo um 4,63 Euro günstiger.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.09.2025, 16:34, 24.09.2025, 15:26
Mehr zum Thema
Jetzt E-Paper lesen