Während für den Großteil klar ist, dass das empfindliche Hirn von Teenies durch die Dopaminsausschüttungen von Apps und Algorithmen süchtig wird, weiß man bisher noch nicht, wie sich Videospiele auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen auswirkt. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass das Zocken am Gaming-PC nicht ohne ist.
Teenager verbringen mittlerweile mehr Zeit mit Videospielen als in der Schule. Das geht aus einer neuen Umfrage hervor: Im Durschschnitt zocken 15- bis 17-Jährige fast 34 Stunden pro Woche – umgerechnet sind das fast fünf Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Hierbei handelt es sich nur um Schätzungen von 1.000 Eltern. Gaming-Spiele besitzen grundsätzlich keinen guten Ruf: Während viele Menschen sich junge Teenager vorstellen, die durch das Verlieren am Spiel schon fast den Tisch demolieren, stecken hinter den PC-Spielen auch positive Aspekte. Rund 96 Prozent der Befragten gaben an, dass Videospiele mindestens einen Vorteil für ihr Kind haben, nämlich Stress abzubauen und zur Entspannung beizutragen.
Dennoch gibt die steigende Anzahl der mit Spielen verbrachten Stunden Anlass zur Sorge: Die durchschnittliche Zeit, die Kinder mit dem Zocken verbringen, ist innerhalb nur eines Jahres um fast 3,5 Stunden pro Woche gestiegen – von 16,8 Stunden im Jahr 2024 auf 20,4 Stunden im Jahr 2025. Mehr als die Hälfte der Befragten gab auch an, dass ihr Kind mindestens einmal am Tag Videospiele spielt, bei 35 Prozent der Eltern sogar mehrmals am Tag. Fast acht von zehn Eltern erzählten, dass sie über die Bildschirmzeit ihres Kindes besorgt sind, zwei Drittel waren besorgt über das Risiko einer Videospielsucht.
Für viele mag das Bild des "Gamers", der stundenlang vor seinem Laptop sitzt, Softdrinks trinkt und Tiefkühlpizza verschlingt, lächerlich erscheinen, doch die Videospielsucht ist schon so weit verbreitet, dass sie 2019 von der WHO offiziell anerkannt wurde. Natürlich ist nicht jeder, der Spiele spielt, süchtig. Unabhängig davon, ob ein Teenager seine Gewohnheiten unter Kontrolle hat oder nicht, gibt es dennoch negative Folgen, die ziemlich heimtückisch sein können: Geldausgaben im Spiel sind unter Kindern und Jugendlichen weit verbreitet, während mehr als die Hälfte der Eltern besorgniserregende, dem Glücksspiel ähnliche Mechanismen innerhalb von Spielen beobachtet hat.
Außerdem existiert auch die Tatsache, dass man durch die Zeit am Computer, die man verbringt, jene nicht draußen und persönlich mit Freunden verbringt. Seit den 1970er-Jahren ist die Zeit, mit denen Teenager sich mit Freunden treffen, dramatisch zurückgegangen. Mit der zunehmenden Handynutzung seit 2010 hat der Rückgang noch einmal deutlich zugenommen. Zugleich steigt die Einsamkeitsrate unter jungen Menschen immens: Laut einem Bericht des britischen Zentrums für soziale Gerechtigkeit gaben 70 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, dass sie sich zumindest zeitweise einsam fühlen.
Doch beim Zocken schaffen es einige, dennoch Kontakte zu knüpfen: 38 Prozent der jungen Männer im Alter von 16 bis 34 Jahren meinen, dass das Gaming eine ihrer wichtigsten Möglichkeiten ist, neue Freunde zu finden. Ob die Freundschaft im Spiel so stark und tiefgründig wie eine ist, in der man sich regelmäßig trifft, darüber lässt sich diskutieren.