"Heute" hat vor kurzem berichtet: Statt eines entspannten Urlaubs erlebte ein Pärchen schlimme Tage in Italien. Der Pool war dreckig, der Strand nicht nutzbar, das Zimmer kaputt. Der Reiseveranstalter wollte die Oberösterreicher mit einem Mini-Gutschein abspeisen. Sie wandten sich schließlich an die Arbeiterkammer.
Nur ein Fall von vielen – den Konsumentenschützern geht die Arbeit nicht aus: Seit zehn Jahren kooperieren sie mit dem Portal FairPlane und haben in dieser Zeit mehr als 2.000 Beschwerden gezählt. Die erfolgreiche Bilanz: Forderungen von insgesamt 1,43 Millionen Euro wurden schlagend.
Die AK macht auf die unterschiedlichsten Ansprüche im Fall von Flugproblemen aufmerksam: Bei Verspätungen können Passagiere von der jeweiligen Airline Leistungen verlangen: etwa Mahlzeiten und Erfrischungen, gegebenenfalls auch Übernachtungen. Ab fünf Stunden Verzögerung stehen Betroffenen die Ticketkosten oder ein Ersatzflug zu.
Landet man mehr als drei Stunden zu spät am Ziel, stehen einem Ausgleichszahlungen zu. Diese bewegen sich je nach Distanz zwischen 250 und 600 Euro. Bei unvermeidbaren außergewöhnlichen Umständen (beispielsweise Witterungsbedingungen oder eine Sperre des Flughafens) kriegt man hingegen kein Geld.
Die Kammer weist auf aktuelle Reformvorschläge der EU-Kommission hin, die "gravierende Verschlechterungen" vorsehen. So sollen die Wartezeiten ausgedehnt und die Entschädigungszahlungen geringer werden.
"Für Reisende bedeuten Flugprobleme nicht nur Ärger und Stress", erklären die Experten. "In der Regel sind auch hohe Kosten damit verbunden:" Sie verweisen auf den Verfall vorab reservierter Hotelzimmer und die fehlende Verfügbarkeit gebuchter Mietwagen. Auch anschließende Kreuzfahrten oder Rundreisen können dann nicht wie geplant angetreten werden.
