Viel Arbeiten für die Konsumentenschützer der OÖ-Arbeiterkammer: Seit Jahresbeginn haben sie knapp 4.800 Betroffene zum Thema Reisen beraten. Absoluter Spitzenreiter: Knapp zwei Drittel betrafen Flugprobleme, vorwiegend Annullierungen und Verspätungen.
Dahinter folgten Stornos durch Kunden – etwa wegen Bränden, Überschwemmungen oder politischer Unruhen. Ebenfalls Gründe für Beschwerden: Reisemängel und Online-Portale.
Ulrike Weiß, Leiterin der zuständigen Abteilung, schildert "Heute" einen besonders drastischen Fall: Ein Paar hatte eine Pauschalreise nach Sizilien gebucht. Am Ziel angekommen, fielen die beiden aus allen Wolken.
"Die Poolanlage konnte nicht genutzt werden", berichtet die Expertin. Der Anblick war gar nicht schön: grünlich-trübes Wasser, dazu Algen und Müll. Ebenfalls verschmutzt: der Strand. Man fand keine einzige Liege und auch sonst keine Infrastruktur.
Auch das Zimmer war nicht einladend: die Dusche verkalkt und rostig, die Wände in den Räumen feucht, außerdem eine fleckige Matratze, löchrige Vorhänge und ein bröckelnder Balkon.
Die Reaktion der Gäste: "Sie haben vor Ort reklamiert", erklärt Weiß. "Es wurde aber nichts behoben." Daher wandten sich die Konsumenten nach ihrer Rückkehr auf Anraten der AK an den Veranstalter der Reise.
Der stellte einen Gutschein von gerade einmal 20 Euro in Aussicht. Das ließen die Experten der Kammer nicht auf sich sitzen: Sie fordern ein Fünftel der Kosten zurück, rund 300 Euro.
Die Konsumentenschützerin empfiehlt dringend, Mängel immer gleich am Urlaubsort zu beanstanden. "In den meisten Fällen passiert dann etwas: beispielsweise ein Zimmerwechsel oder eine ordentliche Reinigung", so Weiß.