Menschen starren stundenlang auf ihr Smartphone. Ob in der U-Bahn, im Café oder zuhause auf der Couch – der Blick geht nach unten, der Kopf kippt nach vorne, die Haltung verkrampft. Ärzte schlagen Alarm, denn diese Gewohnheit kann schwerwiegende Folgen haben.
Im Fokus steht ein ganz bestimmter Wirbel: der Atlaswirbel.
Der Atlaswirbel, in der Fachsprache C1 genannt, ist der oberste Halswirbel. Er trägt den gesamten Kopf und sorgt dafür, dass wir ihn drehen und neigen können.
Genau dieser Wirbel gerät jedoch unter enormen Druck, wenn wir stundenlang nach unten auf unser Handy blicken. Während der Kopf in aufrechter Position rund fünf Kilo wiegt, steigt die Belastung in der Vorneige rapide an. Schon bei einer Neigung von 30 bis 40 Grad wirken bis zu 25 Kilo Gewicht auf den Atlas – so viel, als würde man dauerhaft einen schweren Rucksack um den Hals tragen. Dass man davon Schmerzen bekommt, ist selbsterklärend.
Immer häufiger berichten junge Menschen über starke Verspannungen im Nacken, stechende Schmerzen zwischen Schultern und Hinterkopf oder ein Ziehen bis in die Arme. Doch das ist erst der Anfang.
Wenn der Atlaswirbel in eine Fehlstellung gerät, können Nervenbahnen und Blutgefäße, die durch diesen Bereich verlaufen, beeinträchtigt werden. Ärzte sehen hier einen klaren Zusammenhang mit wiederkehrenden Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen oder sogar Konzentrationsproblemen. Auch ein dumpfes Druckgefühl hinter den Augen oder Ohrgeräusche können auftreten und sich durch längere Handy-Nutzung verstärken.
Die Lösung klingt simpel, erfordert aber ein Umdenken im Alltag. Wer sein Handy häufiger auf Augenhöhe hält, entlastet den Nacken sofort. Schon kleine Veränderungen im Alltag können spürbar helfen.
Dazu gehören Pausen, in denen man den Kopf bewusst aufrichtet, den Blick in die Ferne schweifen lässt und den Nacken sanft bewegt. Auch gezielte Kräftigungsübungen für die Hals- und Schultermuskulatur wirken wie eine Schutzschicht für den Atlas. Und natürlich: Nicht zu lange am Stück in einer starren Haltung bleiben.