Chaos im OP-Plan, verzweifelte Patienten – und jetzt endlich Entspannung: Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) vermeldet deutliche Fortschritte im Kampf gegen die langen Wartelisten. Seit April werden ausgewählte Operationen zusätzlich in Privatspitälern durchgeführt. Ergebnis: erste spürbare Verbesserungen.
So sind die Wartezeiten für Nasennebenhöhlen-OPs von 27 auf 20 Wochen gefallen. Bei Leistenbrüchen ging es von zwölf auf sieben Wochen hinunter, bei künstlichen Hüftgelenken von 19 auf 15 Wochen. Laut WIGEV liegt das nicht nur an zusätzlichen Kapazitäten, sondern auch an effizienteren Abläufen durch OP-Manager und ausgeweitete Betriebszeiten.
Ein wesentlicher Faktor sind die Kooperationen mit Privatspitälern. Seit April wurden rund 120 Operationen ausgelagert, bis Jahresende sollen noch 80 dazukommen. "Grundsätzlich sind unsere Kliniken bestrebt, Operationen nach Möglichkeit im eigenen Haus durchzuführen. Entsprechend wurden bisher nur jene Eingriffe ausgelagert, bei denen dies unbedingt notwendig war", so der Gesundheitsverbund laut "ORF".
Damit bleibt man mit 200 Eingriffen aber weit unter den ursprünglich angekündigten 500 pro Jahr. Die Privatkliniken stellen dafür nur das Pflegepersonal, die ärztliche Betreuung erfolgt weiterhin durch städtische Ärzte.
Ein unterschätzter Engpass zeigt sich jedoch bei den Anästhesistinnen und Anästhesisten. Sie sind rar – und ohne sie geht im OP nichts. Dennoch: Die meisten Patienten nahmen das Angebot einer Operation in einer Privatklinik gerne an. Lediglich eine Person habe bisher abgelehnt.
