In 6.000 Arbeitsstunden

Goldkabinett im Belvedere erstrahlt in neuem Glanz

Die Stuckdecke, die Wandvertäfelungen sowie die Blumen- und Groteskenmalereien wurden mit 10.500 Blatt Dukaten-Doppelgold restauriert.
Wien Heute
30.09.2025, 14:02
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Nach einem Jahr Gesamtrestaurierung können Besucher das Goldkabinett im Unteren Belvedere am Rennweg (Landstraße) nun in seiner ganzen Pracht bewundern. In 6.000 Arbeitsstunden wurden die Stuckdecke mit Vergoldungen, die vergoldeten Wandvertäfelungen sowie die Blumen- und Grotesken-Malereien restauriert. Für die erforderlichen Blattgoldergänzungen wurden etwa 10.500 Blatt Dukaten-Doppelgold benötigt.

"Die historischen Räume des Belvedere sind weit mehr als ein architektonisches Erbe – sie sind Zeugen unserer kulturellen Identität. Ihr Erhalt ist nicht nur Verpflichtung gegenüber der Geschichte, sondern auch eine Investition in die Zukunft eines lebendigen Museums", so Generaldirektorin Stella Rollig.

Schlafzimmer von Prinz Eugen

Das Untere Belvedere war einst das Wohnschloss des Prinzen Eugen von Savoyen (1663 – 1736), das Goldkabinett sein Schlafzimmer. Daran erinnert das Relief an der Decke, das die Mondgöttin Luna zeigt. Noch zu Lebzeiten Prinz Eugens wurde der Raum in ein Konversationszimmer umgewidmet.

Als das Belvedere in den Besitz von Kaiserin Maria Theresia gelangte, wurden zahlreiche vergoldete Elemente mit Grotesken-Malereien von Jonas Drentwett vom ehemaligen Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse in das Untere Belvedere verbracht. Hier wurden sie um neu angefertigte Paneele mit Blumenmalereien von Johann Zogelmann zum Goldkabinett ergänzt.

Teil der historischen Prunkräumlichkeiten

Im Zuge der letzten Renovierung 1957/58 mussten aufgrund während des Zweiten Weltkriegs entstandener Lagerungsschäden und eines Brandes im Jahr 1950 große Teile der Wandvertäfelung rekonstruiert werden.

Museal wurde das Goldkabinett erstmals 1813 genutzt, um Kunsthandwerk aus der kaiserlichen Ambraser Sammlung zu zeigen. Ab der Eröffnung des Barockmuseums im Unteren Belvedere 1923 diente es bis 2007 wieder als Ausstellungsort. Heute ist das Goldkabinett Teil der historischen Prunkräumlichkeiten, die im Rahmen eines Ausstellungsbesuchs besichtigt werden können.

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