Aufklärung unterm Christbaum

Orgasmus-Tipps: SP-Ministerin mit wichtigem Anstoß

Sozialministerin Korinna Schumann bricht kurz vor Weihnachten eine Lanze für den weiblichen Orgasmus und wird so zum überraschendsten Sex-Sprachrohr.
Sandra Kartik
22.12.2025, 15:12
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Den traditionellen Rückblick auf die Höhepunkte des Jahres durfte man am Welt-Orgasmus-Tag (21. Dezember) nicht ungenutzt lassen. Sozialministerin Korinna Schumann legte ihren Finger deshalb auf ein Thema, das man so kurz vor Weihnachten nicht hatte kommen sehen: den gesellschaftlich und gesundheitlich viel zu wenig diskutierten "Orgasmus-Gap".

Während Männer beim heterosexuellen Sex mit 95-prozentiger Treffsicherheit einen befriedigenden Abschluss feiern, sind es nur etwa 65 Prozent der Frauen. Bei lesbischen Paaren ist die Erfolgsquote erfreulicherweise höher (ca. 85 Prozent). Dass ein so massives horizontales Ungleichgewicht vorherrscht, ist tatsächlich nicht fair und muss wohl endlich offen besprochen werden. Als laute Stimme der befreiten Weiblichkeit hätte man allerdings nicht spontan an die hemdsärmelige SPÖ-Politikerin gedacht.

Für mehr Lust: Raus mit der Sprache

Frauengesundheit flächendeckend ernstnehmend, will sie "das Tabu-Thema" nun ins Rampenlicht rücken. Ohne falsche Scham wird Schumann damit zur neuen Höhepunkt-Heldin, wenn sie betont, dass "Orgasmen Stress reduzieren, Schmerzempfinden senken und Entspannung fördern". Keine Frau soll dem Weihnachtsmann nacheifern müssen und nur einmal im Jahr kommen. Eine ausführliche Orgasmus-Kampagne klärt außerdem mithilfe von eindeutigen Auberginen-, Grapefruit- und Pfirsich-Emojis auf, wie es besser klappen kann.

Manchen geht dieses offenherzige Engagement entschieden zu weit. Andere wollen das intime Thema nicht in Verbindung mit einer Politikerin bringen, die bislang nicht als erotisch versiert aufgefallen ist.

Dennoch hat Korinna Schumann etwas Wichtiges angestoßen: Frauen sollen ihre Lust ausleben können, keine Orgasmen mehr vortäuschen müssen – das bringt niemandem etwas – sondern den Männern lieber sagen, was sie mögen und was nicht. Schluss mit faulen Kompromissen, raus mit der Sprache. Im Bett ist oft der Weg das Ziel, aber manchmal braucht es auch eine Erinnerung aus ungewöhnlicher Ecke, dass die Glocken ruhig öfter läuten dürfen.

{title && {title} } sk, {title && {title} } Akt. 23.12.2025, 16:48, 22.12.2025, 15:12
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