Österreich mit Mini-Team und Hendlbrust in Riga

Österreich hat das EM-Ticket seit Samstag in der Tasche – und tritt am Dienstag mit dem "zweiten Anzug" in Lettland an. "Heute" saß mit Foda und Co. im Flieger nach Riga.

Letzte Saison-Dienstreise für Österreichs Team-Kicker. Mit 16 Feldspielern und drei Torhütern hob Chefcoach Franco Foda am Montag-Vormittag ins graue Lettland ab. "Heute" war mit an Bord des 100-minütigen Fluges.

Gestärkt von gegrillter Landhuhnbrust und Pasta landete die dezimierte Truppe bei zehn Grad und Nieselregen gegen 13 Uhr Ortszeit in Riga – die Letten, die just an diesem Tag ihren Nationalfeiertag begehen, sind Mitteleuropa eine Stunde voraus. Sieben rot-weiß-rote Stars, darunter Marko Arnautovic und David Alaba, durften den Trip zum EM-Quali-Kehraus auslassen. Entschieden hat das Foda.

"Jetzt haben eben andere die Chance, sich zu präsentieren", eröffnet der Deutsche den Kampf um die EM-Kader-Plätze. "Jeder, der hier ist, hat die Berechtigung, von Beginn an zu spielen. Wir haben immer wieder gezeigt, dass wir Ausfälle gut kompensieren können."

Baumgartlinger lehnte Foda-Angebot ab

Außerdem sei die Mannschaft auch ohne die "glorreichen Sieben" stark besetzt. "Wir wollen die Quali mit einem Sieg beenden, spielen ja nicht mit einer komplett neuen Elf", sagt Foda.

Auch Julian Baumgartlinger erhielt vom Teamchef das Angebot zur vorzeitigen Abreise. Der Routinier blieb aber an Bord. "Als Kapitän habe ich eine gewisse Verantwortung. Außerdem ist es eine Art Testlauf für die Endrunde", meinte er vor dem Abschluss-Training im urigen Daugava-Stadion, das mit Laufbahn, aber ohne vierte Tribüne ausgestattet ist. Rund 10.000 Zuschauer finden Platz, ein Dach über dem Kopf sucht man vergeblich.

Fakt ist: Gegen das punktelose Gruppen-Schlusslicht Lettland ist am Dienstag (20.45 Uhr, Ortszeit 21.45 Uhr) ein Sieg Pflicht - trotz neuer Formation und Party-Marathon am Samstag. "Es ist spät geworden, oder besser gesagt früh", grinst Stefan Posch. "Aber das haben wir uns verdient. Auf die Party haben wir viele Monate lang hingearbeitet."