Welt

Paar im Gardasee getötet – Münchner am Brenner verhafte

Jener Mann, der auf dem Gardasee zwei Menschen tödlich überfahren haben soll, ist in Haft: Er wurde bei seiner Rückkehr nach Italien festgenommen.

20 Minuten
Teilen
Im Bild: Italienische Ermittler untersuchen das Unfallboot.
Im Bild: Italienische Ermittler untersuchen das Unfallboot.
Gabriele Strada / AP / picturedesk.com

Rund zwei Wochen nach dem tragischen Unfalltod eines italienischen Liebespaares auf dem Gardasee ist der mutmaßliche Todesfahrer des beteiligten Motorbootes verhaftet worden: Wie der "Corriere della Sera" berichtet, wurde der 52-jährige Münchner bei seiner Rückkehr nach Italien am Brenner festgenommen. Das schlechte Gewissen soll ihn geplagt haben, weswegen er sich an der Grenze stellte. Gegen ihn war in Italien ein Haftbefehl ausgestellt worden. Nun soll er in Brescia offiziell verhaftet werden.

 Der mutmaßliche Täter soll zusammen mit seinem gleichaltrigen Kollegen in der Nacht auf Sonntag, 21. Juni, mit einer Riva-Jacht ein kleines Holzboot überfahren haben und sich danach nicht um die beiden Insassen gekümmert haben.

Die beiden Opfer (25 und 37), die auf dem Rückweg vom Autocorso der legendären "Mille Miglia" waren, starben an den Folgen ihrer Verletzungen. Ein Mann hatte am Sonntag das kleine Boot mit dem toten 37-Jährigen darin entdeckt. Stunden später bargen Taucher die 25 Jahre alte Frau tot aus den Tiefen des Gardasees.

Zusammenprall nicht bemerkt

Die beiden Münchner hatten später angegeben, den Zusammenprall nicht bemerkt zu haben, wie es aus dem Büro ihres Anwalts hieß. Später gaben sie in einem Brief an die Eltern der Opfer an, sie hätten das Boot für ein Stück Treibholz gehalten.

Einer der beiden machte einen Alkoholtest, der negativ ausfiel. Der andere verweigerte das, da er nicht dazu verpflichtet war. Den Verdächtigen wurde nach einer ersten Befragung gestattet, nach Deutschland zurückzukehren. Später wurde gegen den mutmaßlichen Bootsführer allerdings ein Haftbefehl erlassen.

"Ich hoffe, sie bezahlen für ihre Tat"

Zuletzt sorgte das Video einer Überwachungskamera, mutmaßlich aus der Tatnacht, für Aufregung. Darauf soll zu sehen sein, wie einer der beiden Verdächtigen beim Anlegen in einem Hafen ins Wasser fiel. Seinem Anwalt zufolge war der Mann durch ein abruptes Manöver ausgerutscht. Einige Medien spekulierten hingegen, dass er betrunken war. Er soll auch derjenige gewesen sein, der den Alkoholtest verweigert hatte.

"Diese beiden sind in Deutschland und ich hoffe, sie bezahlen dafür, was sie getan haben", hatte der Vater der 25-Jährigen nach der Beisetzung seiner Tochter im italienischen Fernsehen gesagt. 

 Gegen die beiden Münchner wird wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS