Der Stadtrechnungshof kritisiert den Tarifdschungel bei Parkgaragen-Betreiber Wipark. Die Wipark betreibt 82 Garagen in Wien mit knapp 24.000 Stellplätzen und rund 9.000 Dauerparkern. Laut Stadtrechnungshof, der die Parkhäuser nun einer Prüfung unterzog, gab es hier früher bis zu 1.000 unterschiedliche Tarife. Aktuell sind es immerhin noch rund 450. Laut Stadtrechnungshof wird noch immer für rund jeden 20. Vertrag ein gesonderter Tarif vereinbart.
Von den 9.000 Dauerparkverträgen fielen rund 4.000 unter den Standardtarif. Alle übrigen Verträge – also mehr als die Hälfte aller Kunden – unterlagen laut Rechnungshof einem individuell festgelegten Sondertarif. Dessen Höhe resultierte aus individuellen Vereinbarungen basierend auf der Grundlage der bereits zuvor dargelegten Faktoren wie Garagenauslastung, Nachfrage und gewünschter Stellplatzanzahl.
Die Prüfer empfehlen Wipark daher nun, die Tarife für die Kunden weiter zu vereinheitlichen. Gleichzeitig soll Wipark eine "dynamische Preisgestaltung" einführen, die Parkkosten also an Auslastung, Tageszeit, etc. anpassen, so die Empfehlung der Prüfer. Dies solle in einem Probebetrieb getestet werden – vor allem bei Kurzpark-Tarifen wäre das wünschenswert.
Sogenanntes "Dynamic Pricing" kommt bei uns bei Konzerttickets, Hotel- und Flugpreisen immer häufiger zur Anwendung. "Die Einführung von Tarifen, die im Kurzparkbereich einem dynamischen Pricing unterliegen, wurde von der geprüften Gesellschaft zwar bereits angedacht, aber bisher nicht umgesetzt", heißt es dazu im Bericht des Stadtrechnungshofs.