"Die Entlassung des Beamten wurde zu meinem Erstaunen in eine Geldstrafe umgewandelt", bestätigt der Tiroler Landespolizeidirektor Helmut Tomac gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". Der Mann darf zwar bald wieder seinen Dienst antreten, jedoch nicht an seinem alten Arbeitsplatz. Eine Rückkehr in dieselbe Dienststelle schließt Tomac dezidiert aus: "Das Klima in der Inspektion wäre dann wohl zu zerrüttet."
Die Hintergründe liegen bereits einige Jahre zurück: Mehrere Polizistinnen waren damals mit schweren Vorwürfen an das Medium herangetreten. Sie seien von einem Kollegen bzw. Vorgesetzten durch Textnachrichten und auch Penisfotos sexuell belästigt worden. Die Landespolizeidirektion konnte den Beschuldigten alsbald ausforschen und suspendieren.
Im Jänner 2024 folgte eine Anzeige bei der Bundesdisziplinarbehörde, die im Sommer auf Entlassung des Polizisten entschied. Der Einspruch des Beamten beim Bundesverwaltungsgericht in Wien zeigte aber Wirkung. Dieses beurteilte die Entscheidung der Disziplinarbehörde als "mangelhaft", unter anderem seien zu wenige Zeugen befragt worden.
In Innsbruck wurde der Fall deshalb nun neu aufgelegt – endete mit einer Geldstrafe statt Entlassung. Der Polizist muss nun 18.000 Euro zahlen, darf dafür aber weiterarbeiten. "Aber nicht sofort", so Tomac abschließend. "Der Beamte muss zuerst seinen Urlaub abbauen. Bis dahin entscheiden wir, in welcher Dienststelle er künftig eingesetzt wird."