Während in Wien gerade die Einschreibungen für die Kindergärten laufen, bleibt die Personalnot weiter dramatisch. Wie der ORF Wien berichtet, hat sich die Lage seit dem Sommer kaum verbessert: Noch immer fehlen hunderte Fachkräfte.
Allein in den städtischen Einrichtungen sind aktuell fast 550 Stellen unbesetzt. Und auch die großen privaten Betreiber kämpfen mit leeren Dienstplänen. Bei den Kinderfreunden etwa sind rund 200 Plätze für Elementarpädagoginnen und -pädagogen nicht besetzt. Stattdessen springen erfahrene Assistentinnen oder Kolleginnen in Ausbildung ein – laut Kinderfreunden "mit viel Erfahrung, aber ohne offiziellen Abschluss".
Auch bei anderen Trägern sieht es nicht besser aus: KIWI – Kinder in Wien sucht 40 zusätzliche Pädagoginnen, die St. Nikolausstiftung rund 20. Zwar stehen laut Angaben fast 100 Personen kurz vor dem Berufseinstieg – die Entlastung bleibt aber vorerst aus.
Die Stadt will den Mangel selbst in die Hand nehmen. In Wien-Floridsdorf wird an der größten Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Österreichs (BAfEP21) ausgebildet, inklusive Umschulungsangeboten für Erwachsene. Das Programm CHANGE etwa richtet sich speziell an Quereinsteiger, finanziell unterstützt von AMS und waff. Nach erfolgreichem Abschluss winkt ein fixer Job in einem der 350 städtischen Kindergärten.
Auch eine interne Ausbildungsoffensive wird weiter forciert. Assistenzkräfte, die bereits in den Kindergruppen stehen, sollen leichter zur Fachkraft aufsteigen können. Stadt, Gewerkschaft und Förderstellen helfen bei Prüfungen und Kosten. Trotz aller Engpässe betonen Stadt und Betreiber: Die Betreuung der Kinder sei weiterhin gesetzeskonform gesichert.