Pfand zurück, Panda gerettet – mit dieser Idee mischt das Wiener Start-up "Pfandabär" die Recycling-Welt auf. Seit knapp einem Jahr stehen bereits über 100 Automaten in Österreich, fünf davon ganz neu im Tiergarten Schönbrunn. Dort können Besucher ihre PET-Flaschen und Dosen bequem einwerfen. Das Geld landet direkt am Konto – oder wird gleich vor Ort für Artenschutzprojekte des Zoos gespendet.
Die Reise des Pfandabären beginnt aber erst: Rund 25 Automaten stehen derzeit in Wien, etwa bei Shell- und Eni-Tankstellen oder beim Schloss Schönbrunn. In den kommenden Monaten folgen weitere Geräte in ganz Österreich – von großen Tankstellenketten wie Socar, Shell und Eni über touristische Hotspots wie das Haus des Meeres bis zu Einkaufszentren und Bahnhöfen der ÖBB. Auch erste Automaten im öffentlichen Raum von Gemeinden sind bereits im Aufbau.
"Gerade in Ballungsräumen macht das System am meisten Sinn, weil dort viele Menschen unterwegs sind", erklärt Geschäftsführer Noah Matznetter. Ab September wird die Auszahlung an vielen Standorten direkt aufs Bankkonto erfolgen – nur große Tankstellenketten setzen vorerst noch auf andere Modelle.
Gedacht sind die Automaten vor allem für Betriebe, die tagtäglich mit einem hohen Aufkommen an Pfandgebinden zu kämpfen haben – also Lebensmittelhandel, Tankstellen, Großbetriebe, Touristenmagnete oder Standorte des öffentlichen Verkehrs. "Unser Ziel war von Anfang an klar: Pfandrückgabe muss so einfach sein wie der Kauf", sagt Mitgründer Raphael Thiele.
Die Technik stammt aus Wien, produziert werden die Geräte jedoch aus Kostengründen in China. Ein Automat kostet rund 17.000 Euro, alternativ gibt es Mietmodelle ab 450 Euro pro Monat inklusive Wartung. Noch ist das Geschäft nicht hochprofitabel, die Gründer setzen aber auf stark wachsende Nachfrage.
Zum Namen passt auch das Engagement: "Pfandabär ohne Panda-Patenschaft? Kaum vorstellbar!", meint Noah Matznetter. Deshalb unterstützt das Start-up nun auch offiziell die Pandas im Tiergarten. Für die Gründer ist das mehr als ein PR-Gag – es soll zeigen, dass Umweltschutz und Artenschutz zwei Seiten derselben Medaille sind.
Über eine Million Flaschen und Dosen wurden bereits über Pfandabär-Automaten zurückgegeben. Die Vision ist klar: ein dichtes Netz an Standorten, das Pfandrückgabe in Österreich so selbstverständlich macht wie den Flaschenkauf.