Völlig neue Automaten

Pfand-Revolution soll kommen – Das könnte sich ändern

Mit Hochdruck wird an einer Weiterentwicklung der Pfand-Rückgabe gearbeitet. "Heute" sprach mit einem Automatenhersteller über die Vorteile.
Maxim Zdziarski
14.08.2025, 13:27
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Seit Jahresbeginn gilt in Österreich ein neues Pfandsystem: Für jede Plastikflasche und Aludose werden zusätzlich 25 Cent fällig – die gibt es allerdings zurück, wenn man die leeren Gebinde im Supermarkt in spezielle Automaten einwirft.

Für umweltbewusste Konsumenten klingt das fair, für manche Flaschensammler sogar nach einer kleinen Einnahmequelle. Doch im Alltag sorgt das System auch für Ärger. Die Regeln sind streng: Nur unbeschädigte Flaschen und Dosen werden angenommen.

Das heißt für viele: Zuhause stapeln sich volle Sackerl mit Leergut, bis man sie zum Supermarkt schleppt. Dort wiederum kommt es häufig zu Warteschlangen vor den Automaten. Ein Wiener erzählt im "Heute"-Talk: "Wenn ich am Supermarkt eine Warteschlange zum Pfandautomaten sehe, drehe ich direkt um. Das ist mir dann schon zu heftig."

Warum der Handel mitmacht

Während manche Kunden die Mühe scheuen und Flaschen weiterhin im Plastikmüll entsorgen, stellt sich vielen die Frage: Warum nehmen Supermärkte diese Mengen überhaupt zurück? Die Antwort liefert die Homepage von Recycling Pfand Österreich: Die Automatenbetreiber – also etwa die Supermärkte – erhalten die Pfandbeiträge (25 Cent) sowie eine Aufwandsentschädigung zurück.

So viel verdient der Supermarkt pro Stück

Pro über den Automaten angenommener Plastikflasche fließen knapp 4 Cent an den Betreiber, bei Aludosen sind es 3,7 Cent. Händler ohne Automaten, die Pfandgebinde manuell zurücknehmen, bekommen rund 3 Cent pro Stück. Diese Beträge gelten für 2025 und werden jährlich überprüft.

Pfand-Automaten-Hersteller im "Heute"-Talk

"Heute" sprach mit einem großen Pfandautomaten-Hersteller über den enormen Aufwand, das System am Laufen zu halten. Zu genauen Zahlen hielt sich die Firma Toperczer zwar bedeckt – so viel wollte man aber doch preisgeben: Toperczer hat eine vierstellige Anzahl an Pfandrücknahme-Automaten in vielen großen Handelsketten stehen. Darunter fallen unter anderem Billa, Billa Plus, Adeg, diverse Tankstellen, Lagerhaus, Metro und die ÖBB.

Toperczer wurde 1948 gegründet – seit Jahrzehnten gilt die Firma als traditionelles österreichisches Handelsunternehmen und technischer Servicepartner für den Lebensmitteleinzelhandel. Das Unternehmen betreut neben Pfandrücknahmetechnik auch viele weitere technische Lösungen für den Handel und die Gastronomie.

Rund eine Million Flaschen und Dosen

"Je nach Marktgröße verarbeiten unsere Automaten zwischen rund 200.000 und über einer Million Gebinde pro Monat (Stand Juli 2025)", so Geschäftsführer Goran Marusic gegenüber "Heute".

In Zukunft möchte man aber auch eine Neuerung einführen: "Neben den klassischen Einzelrückgabeautomaten bieten wir auch Modelle, die eine gebündelte Rückgabe von Pfandgebinden ohne einzelne Scanvorgänge ermöglichen. Dazu planen wir bereits Pilotprojekte mit unseren Handelspartnern, um diese Lösungen auch in Österreich zu testen."

Für die Kunden würde es bedeuten, dass die Rückgabe deutlich schneller erledigt sein könnte. So könnte man nicht nur Zeit sparen, sondern womöglich auch lange Warteschlangen verhindern.

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