Seit Jahresbeginn gilt in Österreich ein neues Pfandsystem: Für jede Plastikflasche und Aludose werden zusätzlich bis zu 25 Cent fällig – die gibt es allerdings zurück, wenn man die leeren Gebinde im Supermarkt in die Automaten wirft.
Ausnahme: In Zügen werden gleich 50 Cent auf den Getränkepreis aufgeschlagen. Das ruft jetzt Sammler auf den Plan.
"Heute"-Leser Miro* (Name von der Redaktion geändert) fuhr am Mittwoch mit einem ÖBB-Intercity Richtung Wien. Zwischen Wiener Neustadt und der Hauptstadt wurde er Zeuge eines neuen, kuriosen Geschäftsmodells.
Ein Mann soll laut seiner Schilderung durch den Waggon gegangen sein und nach Leergut gefragt haben. "Der Herr ging mit einem Müllsack durch – wenn jemand eine leere Flasche vor sich stehen hatte, zeigte er wortlos darauf. Einige Passagiere händigten ihre Flaschen aus", beschreibt Miro.
Verblüfft sah Miro zu, er war zunächst davon ausgegangen, dass der Mann ein ÖBB-Mitarbeiter sei. Das allerdings dementierten die ÖBB auf Anfrage von "Heute".
Innerhalb der Österreichischen Bundesbahnen seien laut ÖBB Pfandsammler bislang nicht in Erscheinung getreten. Klar ist jedoch: Für retourniertes Pfand gibt es in Zügen dopppelt so viel wie in Geschäften – allerdings klarerweise nur auf jene Gebinde, die man auch an Board erwerben kann.
Auf "Heute"-Nachfrage konnte eine Pressesprecherin von DoN Boardservice erklären, was es mit der doppelten Gebühr auf sich hat. Bereits im Dezember 2024 wurde das Pfand seitens des Boardcaterings eingeführt. Hiervon sind Glasflaschen in allen Zügen betroffen. Die Höhe des Mehrweg-Pfands ist nämlich nicht wie beim Einwegpfand mit 25 Cent gesetzlich geregelt – mehr dazu hier.