Stiftung Warentest

Plattform warnt vor Neo-Investor von Austria Klagenfurt

Letzte Woche wurde Austria Klagenfurt die Bundesliga-Lizenz verweigert. Ein neuer Hauptsponsor soll Abhilfe schaffen. Doch der ist umstritten.
Sport Heute
17.04.2025, 17:47

Der Schock war groß, als Austria Klagenfurt vergangene Woche die Bundesliga-Lizenz für die kommende Saison verweigert wurde. Als Grund gab die Bundesliga an, dass den Klagenfurtern eine Bankgarantie in Millionenhöhe fehle. Diese Bankgarantie ist notwendig, wenn ein Verein finanziell nicht stabil genug ist. Sie bedeutet, dass die Bank garantiert, die Zahlungen des Vereins für die kommende Saison zu übernehmen, wenn Klagenfurt seine Schulden nicht mehr bezahlen kann.

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Klagenfurts Vizepräsident Zejlko Karajica gab sich kämpferisch: "Den Beschluss nehmen wir zur Kenntnis, akzeptieren ihn jedoch nicht." Bis zum 22. April haben die Kärntner Zeit, Protest einzulegen. Die Austria muss also schnell zu Geld kommen. Eine Kooperation mit Olimpia Ljubljana (SLO) und dem Geldgeber Adam Delius ist im Gespräch, würde aber für das Lizenzierungsverfahren zu lange dauern. Deshalb präsentierte die Austria am Donnerstag einen Geldgeber, der höchst umstritten erscheint.

Warnung von Stiftung Warentest

Neuer Hauptsponsor ist die TGI AG, die aber aus Kärntner Sicht mit Vorsicht zu genießen ist, wenn man Stiftung Warentest und dem DSV Leoben Glauben schenken darf. Das Liechtensteiner Unternehmen ist Goldhändler und hat ein etwas kompliziertes System, um Geld zu verdienen.

Die Kunden kaufen nämlich physisches Gold zum Tageskurs und erhalten monatliche Rabatte von zwei bis vier Prozent auf den Kaufpreis, wobei die Auslieferung nach 36 Monaten erfolgt. Das Unternehmen verdient dann an der Handelsspanne zwischen Rohgold und veredeltem Gold.

Die Stiftung Warentest warnt vor diesem Geschäftsmodell, da es für Kunden zu riskant sei, weil sich auf dem Goldmarkt in 36 Monaten viel ändern könne und es oft schwierig sei, sein Geld zurückzubekommen. Bei ähnlichen Anbietern hätten Kunden Lieferschwierigkeiten gehabt, den Goldbarren auch wirklich zu bekommen (TGI will auf Anfrage nichts mit anderen Anbietern zu tun haben). Stiftung Warentest legt sich fest: "Das TGI-Angebot ist wegen der Risiken nicht empfehlenswert." Wohin außerdem ein TGI-Sponsoring führen kann, sieht man in Leoben.

Leoben am Ende

Am selben Tag wie das Sponsoring in Klagenfurt wurde bekannt, dass beim DSV Leoben, wo TGI Investor ist, bald endgültig die Lichter ausgehen könnten. Zur Erinnerung: Im Dezember 2024 drehte die TGI AG ohne Vorwarnung den Geldhahn der Leobener zu, der Verein muss mit Saisonende nach einem Insolvenzantrag aus der Regionalliga zwangsabsteigen.

Im März gab der Verein dann bekannt, dass TGI in Person von Helmut Kaltenegger wieder in den Verein investiert. Mit diesem Geld soll der Verein von der Landesliga wieder in die höchste Spielklasse aufsteigen. Knapp zwei Monate sind seither vergangen - doch noch ist kein Geld geflossen. "Es ist alles ausgearbeitet und vereinbart, aber Kaltenegger ist auf Tauchstation", sagt Peter Krenmayr, Obmann des DSV Leoben, zur "Krone".

Und so könnten bei den Steirern bald endgültig die Lichter ausgehen. Ein Szenario, von dem man in Klagenfurt nichts wissen will.

{title && {title} } red, {title && {title} } 17.04.2025, 17:47