Für die heimische Polizei sollen sogenannte "Super Recognizer" (dt.: "Super Erkenner") helfen, gefahndete Personen aufzuspüren – und das ganz ohne künstliche Intelligenz. Eingesetzt werden dabei nämlich Beamtinnen und Beamte, die sich Gesichter besonders gut einprägen können.
Seit wenigen Tagen, dem 1. Oktober, läuft in Niederösterreich und Vorarlberg ein entsprechender Probebetrieb. Das Ö1 Morgenjournal berichtete am Donnerstag über das neuartige Projekt.
Egal ob bei großen Sportveranstaltungen wie etwa Fußballspielen, bei Konzerten oder bei Demos – die Beamten erkennen Menschen auch in einer großen Menschenmenge wieder, auch, wenn Jahre vergangen sind oder sich das Aussehen geändert hat. 30 dieser "Super Recognizer" sind aktuell in Niederösterreich und Vorarlberg im Einsatz, so der Sprecher des Bundeskriminalamts Heinz Holub-Friedreich gegenüber dem ORF Radio.
Die eingesetzten Polizisten könnten sich "wirklich überdurchschnittlich gut Gesichter merken, selbst wenn sie sie nur kurz gesehen haben". Auch wenn es sich um ein verpixeltes Bild handelt, könnten die Beamten die Person erkennen.
Im Vorfeld seien rund 1.000 Polizisten getestet worden, nur drei Prozent würden über diese spezielle Fähigkeit verfügen. Bei 1.000 Personen entspricht das einem Wert von nur 30 Personen. Diese Fähigkeit ist übrigens angeboren und kann nicht trainiert bzw. erlernt werden. Die Tests seien umfangreich und komplex, heißt es.
Diese "menschlichen Gesichtsscanner" werden bei Großveranstaltungen eingesetzt, bei denen es aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen keine Live-Gesichtserkennung gibt. Man könne aber, so Holub-Friedreich, diese Beamten einsetzen, die hier eventuell Gefährder identifizieren könnten.
Der Probebetrieb läuft bis Februar 2026. Danach soll entschieden werden, ob die Super Recognizer flächendeckend in ganz Österreich zum Einsatz kommen sollen.