Der sogenannte "Österreich-Aufschlag" sorgt seit Monaten für hitzige Diskussionen. Immer mehr Leserreporter melden sich bei "Heute" und berichten von Produkten, die im Ausland deutlich günstiger verkauft werden – und das ausgerechnet bei heimischen Marken!
In einem Supermarkt in der Hauptstadt Jerewan griff er zu einem Ottakringer-Bier – und traute seinen Augen kaum. Das bekannte Wiener Bier kostete dort nur 600 Dram, umgerechnet 1,35 Euro. In Österreich zahlt man für die gleiche Flasche 4 Cent mehr, mit Pfand sogar fast 30 Cent zusätzlich. "Eine skurrile Sache", kommentierte der Leserreporter seinen Fund.
Das Thema sorgt längst nicht nur bei Konsumenten für Ärger, auch die Politik beschäftigt sich damit. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sprach zuletzt in der ZiB2 von unlauteren Praktiken bei einem großen Lebensmittelhändler. Österreich habe sich nun einer Allianz mit anderen Ländern angeschlossen, um gemeinsam gegen überhöhte Preise vorzugehen.
Außerdem erließ der Minister eine Prüfungspflicht: Händler müssen nun bei Rabatten und Grundpreisauszeichnungen besonders genau kontrolliert werden. Auch die weit verbreitete "Shrinkflation" – also weniger Inhalt zum gleichen Preis – soll künftig stärker bekämpft werden.
Für viele "Heute"-Leser bleibt das Ganze unverständlich: Warum ist ein österreichisches Produkt im Ausland oft günstiger als hierzulande? Ein Umstand, der die Debatte über den "Österreich-Aufschlag" wohl noch länger am Köcheln halten wird.